Trübe Stimmung am 4ten Advent
Carlos und Vincent liegen gerade auf ihren Schaffell und am Fernsehtischchen brennt die 4te Kerze am Kranz ich sitze hier und trinke Tee und irgendwie bin ich nach folgenden Gedankengängen ziemlich betrübt. Obwohl die beiden ja für Tierfreunde ein absolut herziges Bild abgeben, lassen mich die Zustände die sich nach dieser eigentlich sehr besinnlichen und schönen Zeit wieder verbreiten keine Ruhe.
Meine zwei Jungs werden mit mir in ein paar Tagen unterm Baum sitzen, Carlos wird genüsslich Sprotten Filets verspeisen und Vincent das Geschenkpapier übereifrig zerreißen das um einen Riesenknochen gewickelt worden ist. Später werden wir alle ins Bettchen gehen und es war ein schöner Abend, ohne weitere Folgen für die beiden, die nächstes Jahr ganz bestimmt am selben Ort wieder die selben Feierlichkeiten erleben werden.
Leider läuft das Weihnachtsfest für viele Haustiere nicht so schön ab, vorgeführt mit einer Schleife am Kopf, werden sie unter dem Weihnachtsbaum von ungebremsten etwas grob motorischen Kinderhänden zum Kuscheltier degradiert. Um wenig später von einer Barbie oder einen Powerranger in den Schatten gestellt zu werden. Nach 2 - 3 Wochen ist der 4-Beinige neue Freund nur noch am Klotz am Bein der Eltern und er wird wie so viele Haustiere Ende Jänner einen neuen Platz suchen.
Oder das Weihnachtsgeschenk auf vier Pfoten landet bei einem Pärchen, die gerade ihr erstes Weihnachten zusammen verbringen alles ist wunderbar geplant, man arbeitet doch unterschiedlich. Kurz nach der kuscheligen Zeit knistert das Feuer der jungen Liebe nur noch auf Sparflamme, man trennt sich vom Partner und gleich vom Haustier weil jetzt hat niemand mehr den Elan dass Versprechen das dieser unschuldigen Seele gegeben wurde zu erfüllen.
Es gibt Duzende solcher traurigen Beispiele, in sämtlichen Lebenskonstellationen und es macht mich irgendwie traurig. Wir feiern hier und freuen uns alle riesig über diesen schönen Abend während für viele Tiere dieses Fest im Tierheim endet. Natürlich bekommen viele Vierbeiner einen neuen und hoffentlich besseren Platz aber ich bin überzeugt, es bleibt was an der Seele des Tieres haften. Es wird ein unvergessener Vertrauensbruch in den Menschen bleiben, der so unbedacht und rücksichtlos gehandelt hat.
Ich sehe manchmal Vincent an und ich freue mich über seine Art durchs Leben zu gehen. Er ist unvoreingenommen und in seiner Haltung durch und durch ein Sonnenschein jedes Lebewesen dass seinen Weg kreuzt wird schwanzweldend begrüßt, eine Aufforderung zum wilden Spiel hatte er bis jetzt noch für jeden übrig. Angst und Gewalt sind ihm völlig fremd, seine Seele ist unschuldig, das Leben hat ihn bisher nur positiv geprägt. Ich werde dieses Unschuldige und Wunderschöne in seinem Charakter um jeden Preis versuchen zu erhalten.
Den eigentlich liegt es an uns Menschen, unsere Tiere und ihren angeborenen liebevollen und vertrauensvollen Charakter schützen.
Im Gedanken an alle Tierheime die Ende Jänner aus allen Nähten Platzen.