Abschuss vom Jäger

  • Ich gehe mit meinem Vincent gern in den Wald, allerdings ist das in unserer Nähe ein Gebiet eines Försters. Letztens hab ich gehört das dort zum Teil auch gejagt wird aber anscheinend nur weiter oben.


    Häufig hört man von erschossenen Hunden und Katzen in anderen Jagdgebieten, weil der Jäger diese anscheinend für ein Wild gehalten hat.


    Auch wenn es in dem Gebiet schon allein wegen den Touristen und den Nahegelegenen Schloss unwahrscheinlich ist, hab ich den Vincent ein Geschirr gekauft das seinen halben Rücken bedeckt und fast aussieht wie eine Warnweste, hell gelb mit Reflektoren, dazu gibt's im Wald noch sein blinkendes Halsband um auf schnell blinken gestellt. Damit er auch hinter einem Busch deutlich zu erkennen wäre. So nun ist es schon schwierig einen weißen Hund mit einem Reh oder Fuchs zu verwechseln, und mit dem Zeugs um. Das müsste pure Absicht sein. Könnte man sowas belangen? Wenn er deutlich zu erkennen war?


    weiß das zufällig einer von euch?



    Liebe Grüße Nadine mit Vincent

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Hallo Nadine,


    das kann man schon. Allerdings halte ich es für den besseren Weg, schon im Vorfeld derartige
    Vorkommnisse zu vermeiden. Stell doch dem Förster deinen Hund/Spitz einmal vor und erkläre
    ihm, dass die Rasse Spitz so gut wie keinen Jagdtrieb hat und du an dem Kommando "Kamm"
    intensiv arbeitest. Die meisten Förster kennen den Spitz als Wachhund auf den Bauernhöfen.


    Wenn gejagd wird, wird es in der Presse angekündigt und die entsprechenden Bereiche von
    dem Revierförster gesperrt. Nur die Einzeljagden können gefährlich werden. Wenn du dann
    noch Fragen in Bezug auf Vermeidung von Gefahren stellst, rennst du sicher offene Türen ein.


    Liebe Grüße
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Auch meiner Erfahrung nach sind nicht die Förster das Problem (die haben immer selber Hunde und eigentlich recht viel Verständnis) sondern die Jagdpächter! Die zahlen eine Menge Geld dafür, dass sie zum Abschuss kommen können, und sind sowieso schon über jede Störung des Wildes in ihrem Revier sauer. Es sind tatsächlich schon Hunde am Ortsrand auf stark frequentierten Spazierwegen und an der Flexileine abgeschossen worden unter dem Vorwand, man hätte sie mit einem Fuchs o.ä. verwechselt. Zwar kann man die Jäger anzeigen, aber dafür müsste man erst mal rausfinden, wer es war, und leider wird der Hund dadurch auch nicht wieder lebendig.
    Ich würde meinem Hund eine neonfarbene Kenndecke überziehen, wie sie die Jäger für ihre Hunde verwenden, denn den Hund eines Kollegen abzuschießen, fällt ihnen dann vielleicht doch etwas schwerer... Und ich würde auf jeden Fall Kontakt zum Förster aufnehmen, meinen Hund vorstellen und ihn fragen, wie es mit den Jägern in der Gegend aussieht, wie die heißen und ob sie einen lockeren Finger am Abzug haben. Es ist nämlich verboten, selbst streunende Hunde im Wald abzuschießen - man muss zuerst versuchen, sie einzufangen! Und die Förster, die ich kenne, machen das auch und bringen den gleichen Hund oft mehrmals seinem Besitzer zurück.
    Als ich einige Jahre in Waldhessen gelebt habe, wo die Wälder wirklich riesig und nur wenige Menschen dort unterwegs sind, bin ich mehrmals von Jagdpächtern "gestellt" worden, die mir weismachen wollten, es gäbe im Wald einen Leinenzwang. Deshalb hatte ich immer eine Kopie des entsprechenden Gesetzes in der Tasche und habe ihnen die Paragraphen zitiert, nach ihrem Namen gefragt und meine Hunde als geprüfte Rettungshunde (die sie wirklich waren) vorgestellt mit einem Wert von 30.000,- €, auf die ich jeden Jagdpächter verklagen würde, in dessen Revier sie erschossen würden - einer hatte nämlich gemeint, dass bei ihm auch mal Gäste jagen würden, die die Hunde ja nicht kennen würden. Es war ganz erstaunlich, was für eine Wandlung mit den Herren vorging, als ich mich nicht habe einschüchtern lassen: Plötzlich konnte man mit einigen reden, andere sind wortlos weitergefahren (Jäger sind ja nie zu Fuß im Wald...) und haben mich nie wieder belästigt.


    Aber all das hat mir nicht meinen geliebten ersten Hund Teddy wieder gebracht, der im Wald erschossen und wohl verscharrt worden ist, denn ich habe ihn nie wieder gefunden... Aber Teddy war ein Schäfer-Jagdhund-Mix mit großer Jagdleidenschaft, kein Spitz.


    Claudia

  • okay danke für eure Antworten ich werde das mal abklären mit dem örtlichen Förster.
    Der Vincent rennt ja zum Glück sowieso nicht weit weg, und ist gut gekennzeichnet aber sicher ist sicher:



    Warum ich wissen wollte ob man dagegen vorgehen kann, ist eigentlich nur aus dem Grund, da ich glaube wenn man aus der Sache eine Konsequenz zu erwarten hat, ist die Hemmung größer.


    Ich will ja nicht das den Vincent was passiert, aber ich will ihn auch nicht jegliche Freiheit nehmen, nach dem Wald Spaziergang ist er immer en ganz glücklicher kleiner Drecksspitz ;)


    Naja ich werde mir einen Ansprechpartner suchen und mal kucken wie groß die Gefahr wirklich ist, mir eventuell auch Tipps holen wo wir noch locker und entspannt lang laufen kennen. Den ich glaube sowieso nicht so recht das im unteren Teil, (da wo wir immer sind ) wirklich gejagt wird, da ist ein Sportparkur und daneben ein Kinderspielplatz. Mal sehen!


    Liebe Grüße Nadine

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Die Jäger sitzen nur zu bestimmten Zeiten an, meist in der Dämmerung.
    Bei anderne Jagdformen, wie z.B. Treibjagd muss das Gebiet gekennzeichnet werden. Das ist die einzige Jagdzeit außerhalb der Morgen- und Abenddämmerung.
    Lass Dir vom Förster genau sagen, wann er es für passend hält (Schonzeiten von Wild kamm man z.B. auch ergoogeln, dann findet man keine Jäger auf ihren Jagdflächen), dass man mit dem Hund in den Wald geht und wann er es für unangebracht hält. Grundsätzlich ist aber Munition recht teuer, weswegen die Jäger, die ich kenne es auch meiden, auf Füchse zu schießen, Hunde sowieso, auch wenn sie sie bei der Jagd stören. Meist gibt es dann einen Warnschuss aus der Schreckschusspistole, sagen die Jäger, die ich kenne, wenn sie Freiläufer im Wald haben, DENN im Wald ist im Sinn der Wildtiere für die Hunde LEINENPFLICHT! ;)

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    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Meiner Meinung nach ist es für einen Hund der beste Schutz vor blindwütiger Ballerei, wenn er sich AUF dem Weg und nur ein paar Meter von seinem Besitzer entfernt aufhält. Den Hund vor den Füßen seines Besitzers zu erschießen werden sich die wenigsten Jäger trauen.


    Meine Hunde dürfen sich nie im Wald in die Büsche schlagen, schon aus dem einfachen Grund weil sich allerlei Getier das ganze Jahr über darin aufhält das wirklich nicht gestört werden muss. Auch einen kleinen Vogel kann es das Leben kosten wenn er im Winter unnötig fliegen muss.


    Dieses Jahr sind Jäger für mich allerdings ein rotes Tuch. Wir wohnen am Ortsrand und ca. 20 m von unserer Grundstücksgrenze fließt die Blies mit den angrenzenden Bliesauen. Ohne jede Hemmung schießen die Jäger Enten in Richtung der Gärten mit spielenden Kindern, oder es wurden Anfang des Jahres Treibjagden ohne jede Absperrung veranstaltet.
    Mittlerweile haben sich die Anwohner zusammen geschlossen um ggf. dagegen vorzugehen wenn es in der nächsten Jagdzeit wieder dazu kommt.

  • Zitat

    Grundsätzlich ist aber Munition recht teuer, weswegen die Jäger, die ich kenne es auch meiden, auf Füchse zu schießen, Hunde sowieso, auch wenn sie sie bei der Jagd stören.


    Lt. Peta werden jedes Jahr ca. 400.000 Katzen von Jägern erschossen, also scheint Munition recht erschwinglich zu sein.


    Die Jäger, die ich kenne würden einem Tierliebhaber niemals erzählen wie viele Katzen sie schon abgeknallt haben, geschweigen denn wenn ein Hund daran glauben musste. Eines ist diesen Jägern aber gemeinsam, nämlich die Lust am Schießen, sonst hätten sie dieses "Hobby" nämlich nicht...

  • Ok, ich kenne vermutlich die falschen Jäger, sind ja auch Chefs vom Naturpark und Mitstreiter bei unseren Naturschutzprojekten...
    Diese Schilderungen von Dir kenne ich nicht vom Dorf, nur von dem sozialen Randviertel, indem wir vorher gerne gewohnt haben (um das sR mal zu relativieren). Dort gab es aber immer wieder Männer, die vom Balkon aus, in den gegenüberliegenden Wald geballert haben, auch wenn Kinder auf der Wiese davor gespielt haben. Zum Glück konnte man das immer per Polizei regeln und die sind dann auch recht schnell "entfernt" worden. Also Polizei halte ich immer für eine Option, WENN Jagden nicht angekündigt wurden UND jedes Jagdrecht umgangen wird, wie im Fall der Entenjagd und der nicht abgesicherten Treibjagd.

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    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Also wie gesagt ich werde mich zu dem Gebiet auch schlau machen, Leinenpflicht gibt's bei uns in den seltensten Waldstücken, Zum glück, meist dann wenn eine Fütterungsstation in unmittelbare nähe ist ansonsten weiß ich da eigentlich kaum davon.


    Allerdings hab ich mit einem befreundeten Jäger heute am Telefon gesprochen, der hat 2 Hunde einen Laby und einen Goldie, er kann mir zwar zu diesem Gebiet generell nichts sagen aber er gibt mir ein passendes Kennzeichen mit, die eben auch Jagdhunde verwenden, für Max und den Vincent dass find ich schon mal gut. Generell macht er sich noch mal schlau aber er glaubt sowieso nicht dass in dem Teil gepachtet wird und nur Stadt/Land-angestellte Förster schießen dürfen. Naja mal sehen.

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Ok, heute im Zeitungsartikel gelesen:
    "Hunde dürfen laut Gesetz geschossen werden, wenn sie bei der Jagd auf Wild ertappt werden." Das lässt natürlich einen großen Interpretationsspielraum zu.
    Letztendlich ist Pico auch "auf der Jagd", wenn er hinter Vögeln her läuft.
    Wie gesagt, die Jäger, die ich kenne schießen mit Schreckschusspistole, weil sie im Wald Leinenpflicht sehen. Das allerdings stand jetzt nicht im Zeitungsartikel (in dem es um geschätzte 400 erlegte Katzen im Jahr in MV ging)! Aber bei unzähligen Wanderungen haben immer die Jäger ihre Hudne an der kurzen Leine. (Aber das sind ja auch definitiv Jagdhunde!)
    Immerhin weiß ich jetzt, wo Linux, die Katze meiner Freundin, abgeblieben ist - am Wasser erschossen und vergraben, denn wir haben ihn weder an der Straße überfahren gesehen noch in irgendeinem Tierheim gefunden. Der Kater war aber sehr stromerisch (was ich bei Katzen absolut richtig finde, sind ja Tiger!) und sie wohnt nicht wirklich weit in der Ortschaft. Bis zur inoffiziellen Badestelle währen es ca. 200m und das ist die Grenze für Jäger. Immerhin hat sich jetzt das Rätsel um sein Verschwinden für mich geklärt. Ob ich ihr das jetzt allerdings erzählen werde...

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    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


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  • Achja dazu sollte ich vielleicht erzählen wie unser Besuch beim zuständig Förster verlaufen ist. Unser Waldspielplatz ist absolut sicher, bis zu einer gewissen Grenze (Fütterungsstation kurz vor Lans) da wird zu gewissen Kernzeiten gejagt, früh am Morgen (da schlafen wir zwei noch) und zur Dämmerung (da sind wir auch nicht mehr da würd ich mich fürchten) und dann gilt auch die Leinenpflicht. Das ist super es betrifft uns so nämlich nicht, weil wir soweit sowieso nicht laufen das wäre für meinen kleinen Unzumutbar.( ca. 3 Gehstunden von uns weg) Er meinte an allen "offizellen wegen nahe des Fitnessparcours" sind wir vollkommen sicher, das wäre schon allein wegen den ganzen Passanten nicht möglich dort zu schießen, das Gebiet wird auch nicht verpachtet Abschüsse darf nur jemand machen der von der Stadt-Innsbruck dafür angestellt wurde, also der Förster und einzelne Jäger.


    Das war ein sehr netter Kerl, der sagte mit der Kennzeichnung (Led Band und des Warnwestengeschirr) sind wir auch in anderen Gebieten eigentlich ganz gut dran, gibt aber keine Garantie, Irre gibt es auch unter den Jägern. Der war ganz verrückt nach dem Vincent! Man kann ihn so gut sehen, das gibt schon mehr Sicherheit. Er hat mir auch eine Karte von örtlichen Gebieten und Jagdzeiten mit Gegeben und mir netterweise angekreuzt wo wir gut aufgehoben sind. Wir haben auch so ein Stück Geweih bekommen, er sagte darauf kauen sie gerne rum, tolle Zahnpflege für den kleinen Mann, seine sind ganz verrückt danach, (natürlich ohne Spitzen und kanten war schon zugeschnitten)


    Alles gut ausgegangen, das ist cool ich kann nun auch mit dem Max beruhigter gewisse Touren gehen!

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Ok, heute im Zeitungsartikel gelesen:
    "Hunde dürfen laut Gesetz geschossen werden, wenn sie bei der Jagd auf Wild ertappt werden." Das lässt natürlich einen großen Interpretationsspielraum zu.

    Das ist je nach Bundesland verschieden ob und in welchen Situationen Hunde abgeschossen werden dürfen. Z.B. in Sachsen darf ein Jäger den Abschuss eines Hundes nicht mehr selbst entscheiden. Erst wenn ein einzelner Hund mehrfach beim Wildern erwischt wird kann der Revierhinhaber einen Antrag an die Jagdbehörde stellen, die dann ggf. die Genehmigung zum Abschuss (dieses einen speziellen Hundes) erteilt.