Brauche dringend Hilfe

  • Da unsere Spitze geschichtlich gesehen nun mal zu keiner Zeit zu den Befehlsempfängern
    gehört haben, fällt es ihnen auch deutlich schwerer, ein "Kommando" zu akzeptieren. Da
    kann man schon mal verzweifeln.
    Ich halte es anders, meine Hunde werden unmerklich im Alltag "erzogen", sie lernen, dass
    ein bestimmtes Verhalten meine Zustimmung findet, Fehler werden wenn möglich ignoriert
    und nur in krassen Fällen korrigiert.
    Das sieht so aus, dass ich urplötzlich eine andere Richtung einschlagen kann, mich gaaaanz
    schnell umdrehe und weglaufe, mich verstecke oder ähnliches.
    Im Haus beschäftige ich mich dann mit für sie super interessanten Dingen, wie z.B. das
    Rascheln einer Tüte, oder ich hole aus dem Kühlschrank etwas interessantes raus usw. was
    nicht bedeutet, dass sie dann ein Lekkerlie bekommen, ganz sicher nicht!
    Auch meine "Befehle" verpacke ich in kurze Sätze, z.B. Leg dich mal hin, komm her oder
    ich arbeite mit Handzeichen. Das funktioniert sehr gut. Bei unseren Spitzen ist es auch nicht
    so schlimm, wenn wir sie mal "zutexten", sie hören gerne zu. Bei anderen Rassen kommt das
    nicht immer so gut an.
    Das sind Gründe warum sich viele HuSchu so schwer mit der Erziehung eines Spitzes tun, ihre
    Methoden funktionieren nicht.


    Vielleicht haben dir meine Ausführungen ein wenig geholfen
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ein Spitz ist ein Wachhund.
    Ein Wachhund muss aufmerksam und mißtrauisch sein.
    Und genau dieser Aufgabe kommt er auch nach. Er hat ständig die Umgebung im Blick und meldet, wenn ihm etwas komisch vorkommt.
    Ich glaube nicht, dass es Spitze gibt, die mit einer absoluten Ruhe unterwegs sein können. Deshalb ist es wohl auch viel schwieriger einen Spitz dazu zu bringen, sich nur und außschließlich auf sein Herrchen/Frauchen zu konzentrieren. Und das wäre eben notwendig, wenn man mit seinem Hund ohne Leine durch die Stadt gehen will. Sicher kann man auch mit einem Spitz ein super Mensch-Hund-Team werden aber man wird immer einen selbständigen Partner und keinen Untergebenen an seiner Seite haben. Er wird immer und immer wieder die Befehle in Frage stellen und wenn es ihm danach ist, sie auch nicht ausführen.
    Allerdings liebt er auch seinen Menschen und ist je nach Lust und Laune auch gewillt mit ihm zu arbeiten. Und genau das ist das, was wir nutzen müssen. Und da ist eben Futter eine herrliche Motivation. Es sollte nicht als Lockmittel eingesetzt werden und es sollte auch nicht immer in der Qualität gesteigert werden. Im Normalfall reicht schnödes Trockenfutter, vor allem, wenn Zuhause was anderes in den Napf kommt.
    Ich habe gelernt, dass zwei Dinge Frust und Aggression abbauen: Bewegung und Essen. Charlie hat gelernt in schwierigen Situationen zu mir zu kommen, um Futter abzuholen. Das ist keine Belohnung für schlechtes Verhalten, das ist eine Umlenkung seiner Pöbelei. Wenn ich von ihm verlange, etwas nicht zu tun, muss ich ihm sagen, was er statt dem tun soll. Und das ist in unserem Fall eben komm zu mir und futtere Dir den Frust weg. Er weiss genau, dass dann in meiner Hand was zu finden ist und er darf sich da in Stresssituationen ungehindert bedienen und wird dazu noch verbal belohnt. Außerdem bewegen wir uns währenddessen, wir gehen. Das heißt, die Bewegung baut erst mal Streß ab und er weiss, dass ich ihn aus der für ihn "gefährlichen" Situation führe.
    Allerdings gibt es bei dieser Methode viel zu lernen und ich würde nicht empfehle, das ohne Anleitung auf eigene Faust zu machen. Ein guter Trainer sollte so etwas zeigen können und man kommt damit schnell und entspannt weiter.


    Grüßle Silke

  • Ich empfinde Leckerliegabe dann als Bestechung, wenn der Hund nur etwas macht wenn er weiß,dass es etwas dafür gibt.Das kommt zum Glück bei meinem fast gar nicht vor. Wie ich früher in einer Hundeschule beobachten konnte,ist dieses Verhalten oft mit einem bestimmten Aufbau bzw. Auslassen des Ausschleichens gekoppelt. Mittlerweile belohne ich oft mit einem kurzen Spiel oder lasse ihn seinen Ball tragen.Ich arbeite auch gern mit Umweltbelohnungen, wie Schnüffeln an interessanten Stellen,Buddeln,Hundekontakt, mehr Lauffreiheit...es gibt noch so viel andere,aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen ;)1 In der Stadt oder an der Straße würde ich auch einen sehr gut erzogenen Hund nicht ohne Leine laufen lassen, es ist und bleibt ein Tier und damit nicht zu 100% berechenbar.Trotzdem imponierte mir dieser Film schon sehr.Er lief nur im italienischem Fernsehen und war keine Trainingsserie wie z.B. vom Rütter und hieß "Die beste Leine ist die, die man nicht sieht". Ihr könnt ja mal googeln und mir eure Meinung mitteilen....Ach ja,ich hab den Namen falsch geschrieben,der Mann aus dem Film heißt Asam, nicht Assam

  • Vorsicht, unsere Spitze sind sehr intelligent. Wenn sie für ein schlechtes Verhalten mit
    Aufmerksamkeit oder gar Lekkerlies belohnt wird, werden sie selber diese Situation immer
    wieder schaffen um an die Belohnung zu kommen. Da muss man sehr aufpassen, damit
    sie uns nicht überlisten. 8)1


    Silke hat es auch noch mal sehr gut beschrieben.


    LG
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ich finde es immer wieder spannend und interessant mich mit Gleichgesinnten(Spitzliebhabern) auszutauschen. Oftmals sieht man ja auch den Wald vor lauter Bäumen nicht,oder man erkennt eine Lösung bzw.
    ein Problem nicht weil man zu nah dran ist und emotional gebunden. Außenstehende können da oft unvoreingenommener und klarer an die Thematik herangehen.


    SILKE:
    Ich finde diese Methode um aus einer Stresssituation herauszukommen sehr gut. Könntest du mir evtl. etwas zum Aufbau und Umsetzung schreiben? Ich hab in meinem Umkreis schon zig Hundeschulen, Vereine und Trainer durch und keiner konnte mir wirklich weiterhelfen, bzw. die Ausbildungsmethoden waren nicht meins,weil z.B. mit zuviel Druck gearbeitet wurde. Ich wär dir sehr dankbar!


    GABI:
    Ich war neugierig und hab mich auf deiner informativen Homepage umgeschaut. Reiki und Tierkommunikation: Ich weiß nicht so recht,ob ich daran glaube...sagen wir ich wünsche mir, dass es funktioniert. Werde mir evtl. mal ein paar Bücher aus deiner Liste kaufen und danach entscheiden, ob es etwas für mich ist. Interessieren tut es mich wirklich sehr! Aber eine Frage hätte ich. Du schreibst, dass Nichtvegetarier von Tieren als grau und furchteinflößend gesehen werden, was ich nicht so ganz verstehe,denn unsere Hunde essen doch auch Fleisch...Ich selbst verzichte innerhalb der Woche auf Fleisch und esse nur manchmal am We etwas davon oder zu besonderen Anlässen...Habs bis jetzt leider noch nicht geschafft ganz auf Fleisch zu verzichten. Bin ich dann in deinen Augen ein schlechter Mensch??? ?(

  • Oh halt stopp!!! Ich beurteile Menschen nicht danach, ob sie Fleisch essen oder nicht.
    Das muss jeder für sich allein entscheiden. Ich habe mich aus ethischen Gründen
    dagegen entschieden, aber das ist meine Entscheidung. Nur weil jemand Fleisch isst,
    muss er doch kein schlechter Mensch sein. :D1


    Zu deiner nächsten Frage: Bei Tierkommunikation kommt es darauf an, ob ich mit einem
    Hund, einer Katze oder mit einem Pferd oder Kaninchen kommunizieren möchte. Dem
    Hund oder der Katze macht es sicher nicht so viel aus, aber bei einem Pferd oder Kaninchen
    sieht das anders aus. Die nehmen die dunkle Aura sehr deutlich wahr und es ist schwerer
    ihr ganzes Vertrauen zu bekommen. Die s.g. Beutetiere sind darauf angewiesen, die
    Annäherunge eines potentiellen Feindes so frühzeitig wie möglich wahrzunehmen und
    erspüren dessen Aura eher als sie ihn sehen können.


    Ein Beispiel was bestimmt jeder mit seinem Hund schon mal erlebt hat. Du begegnet
    einem Fremden und prompt sträuben sich die Nackenhaare deines Hundes. Erst viel
    später erkennst du, dass dieser Mensch nicht sehr freundlich ist. Oder dein Hund stürmt
    auf den Fremden zu und lässt sich mit Begeisterung streicheln. In diesem Fall wirst
    du auch später erkennen, dass es sich um einen sehr freundlichen Menschen handelt.
    Hunde haben ein gutes Gespür für die wirklichen Absichten ihres Gegenübers.


    Gut dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Wenn es so rüber kommt, muss ich
    mir Gedanken machen, wie ich das klarstelle, danke...


    LG
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Zitat

    Ein Beispiel was bestimmt jeder mit seinem Hund schon mal erlebt hat. Du begegnet
    einem Fremden und prompt sträuben sich die Nackenhaare deines Hundes. Erst viel
    später erkennst du, dass dieser Mensch nicht sehr freundlich ist. Oder dein Hund stürmt
    auf den Fremden zu und lässt sich mit Begeisterung streicheln. In diesem Fall wirst
    du auch später erkennen, dass es sich um einen sehr freundlichen Menschen handelt.
    Hunde haben ein gutes Gespür für die wirklichen Absichten ihres Gegenübers.


    Nach 30 Jahren Hundehaltung würde ich so etwas nicht pauschalisieren. Nicht jeder Mensch der mit Hunden gut kann ist ein guter Mensch und umgekehrt, manche Menschen werden z. B. schon durch ihre Angst vor Hunden von Hunden abgelehnt. Da kenne ich genug und das sind garantiert keine "schlechten" Menschen 8|


    Davon mal abgesehen, nach Meinung unseres Spitzrüden sind alle Menschen "schlechte" Menschen, die nicht zu unserem engsten Familienkreis gehören, wenn ich mich darauf verlassen würde... :D1

  • Liebe Gabi,


    jetzt bin ich aber erleichtert :D1....
    Danke für die Erklärung.Ich verstehe jetzt was du meinst und muss dir Recht geben.Wenn ich ein Kaninchen wär, hätt ich wahrscheinlich Angst vor der Aura eines Fleischessers ;)1
    Gibt es zu der Tierkommunikation oder Reiki auch schriftliche Anleitungen in Form eines Buches? Sind sie autodidaktisch umsetzbar? Ich find diese Kurse schon arg teuer...von meiner kleinen Rente kann mir das leider nicht leisten.


    LG Bine

  • Hallo Bine,


    ja, es gibt Literatur über dieses Thema, genaue Buchtitel habe ich auf meiner HP
    in der Bücherliste aufgeführt.
    Leider kann ich die meisten Bücher als alleinige Anleitung nicht wirklich empfehlen.
    Ein Kurs ist sicher die bessere Möglichkeit, Tierkommunikation zu erlernen. Nicht
    zuletzt auch um die eigenen Fähigkeiten, die ja auch schon angelegt sind, einschätzen
    zu lernen und Sicherheit zu bekommen.
    Du hast recht, die Kurse sind oft sehr teuer, das kommt sicher daher, dass die
    Referenten/Innen in der Regel ja auch diverse Kurse belegt haben.
    Für das Frühjahr plane ich auch wieder einen neuen Kurs.



    Liebe Grüße
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

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