Brauche dringend Hilfe

  • Hallo,


    mein Name ist Sabine. Mein Mittelspitzrüde Baily ist jetzt etwas über ein Jahr alt und lebt seit seiner 10. Lebenswoche bei mir. Generell würde ich sagen, dass er ein freundlicher, temperamentvoller Hund ist, der jedoch lieber seine eigenen Wege geht, gern an der Leine zieht, sich sehr schnell aufregt und schnell frustiert ist. Dieses Verhalten äußert sich vor allem bei Hundebegegnungen und Dingen, die er will aber nicht bekommt.


    Ich bin die meiste Zeit zu Haus, so dass er nie lang allein bleiben muss. Am Anfang hab ich viel mit ihm trainiert, war in der Welpenschule und hab immer gedacht, ich würde zu wenig mit ihm unternehmen, da er nie zur Ruhe kam , auch zu Hause nicht. Er folgte mir in alle Räume, bzw. legte sich vor die Tür, bis ich wieder heraus kam. Irgendwann hab ich mein Verhalten geändert um ihm mal "runterkommen" zu lassen. Aber richtig schlafen tut er trotzdem nicht. Wenn ich aufstehe, schreckt er sofort auf und will mir folgen. (Draußen ist das übrigens nicht so, es sei denn...) Wenn mein Lebenspartner und ich in ein Café gehen und ich zur Toilette muss, bellt er den ganzen Laden zusammen. Generell ist er immer super aufgeregt, wenn er mit im Auto fährt. Er fiept die meiste Zeit(auf der Autobahn oft gar nicht), meist nur auf der Hinfahrt. Steigen wir dann aus, muss überall gleichzeitig hingerannt werden, lasse ich das nicht zu und bleibe erst mal stehen, dreht er so richtig auf und kläfft in einer Tour. Ich hab auch schon mal eine halbe Stunde da gestanden, weil er einfach nicht aufgehört hat.Auf der Rückfahrt schläft er oder liegt ruhig in seiner Box.


    Ich gehe drei mal am Tag mit ihm spazieren. Während der Spaziergänge benutze ich meist eine Schleppleine und führe immer mal wieder Richtungswechsel durch. Ich lasse ihn die ersten 15 Min Schnüffeln und sein Geschäft erledigen. Dann "entdecke" ich während des weiteren Spaziergangs immer mal wieder einen Stock, den ich für Zergelspiele verwende, werfe einen Ball, lasse ihn etwas suchen, renne mit ihm um die Wette oder erkunde mit ihm das Gebüsch. Er schaut sich auch meist öfter nach mir um, was ich mit einem Lächeln oder einem Wort belohne. Zwischendurch mache ich mit ihm immer wieder Übungen wie, Sitz, Platz, neben mir laufen, Bleib, Rückruf, Schau und auch Frustrationstoleranz, wie Ball oder Leckerlie werfen und er darf erst auf mein Wort loslaufen. Das klappt mittlerweile mehr oder weniger. Aber kommt ein Hund, ist er nicht mehr zu bremsen. Er will unbedingt zu JEDEM Hund. Würde ich ihn lassen, würde er auf seinen Artgenossen in gerader Linie zustürmen. Manchmal stoppt er kurz vorher oder läuft einen Minnibogen, wenn der andere Hund ihm nicht geheuer ist, aber eigentlich glaube ich, er hält sich selbst für eine deutsche Dogge, denn er legt sich mit jedem an, wenn der andere ihm nicht passt, ob mit oder ohne Leine. Ab und zu will er scheinbar auch nur kurz abchecken, wer da lang läuft, schießt auf den anderen Hund zu, stoppt und trabt dann gelangweilt an ihm vorbei.


    Ich habe ihm "vorbei" beigebracht, das auch super funktioniert, nur nicht bei Hunden. Ich hab es mit Ablenkung versucht (Ball, Leckerli), mit Zurückgehen, wenn er anfängt zu bellen und zu ziehen, mit Klickern, mit stehen bleiben und absitzen lassen, mit "den Weg verstellen", ignorieren, locker dran vorbei gehen......meistens klappt etwas neues ca. 3 Tage, dann ist es wie vorher. Er hat auch sehr viele Sozialkontakt zu anderen Hunden gehabt und auch einmal eine Zeit (da war ich 6 Wochen im Krankenhaus) in einem Rudel von ca. 10 Hunden gelebt, so dass es nicht an mangelnder Sozialisierung liegen dürfte. Grundsätzlich gehe ich in einem Bogen an anderen Hunden vorbei und texte ihn auch nicht von morgens bis abends zu, so dass er deshalb auf Durchzug schalten würde. Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.


    Zur Leinenführigkeit: Es gibt Tage da klappt es super! Und dann gibt es wieder Wochen, da zieht er in einer Tour. Ich bleibe dann stehen, oder gehe zurück, bis er wieder auf meiner Höhe ist. Ich weiß, dass er weiß, dass es nur weitergeht, wenn er nicht zieht, aber es scheint ihm egal zu sein. Oder er hat so ne tolle Spur gefunden, die ihn alles andere vergessen lässt.....ich bin mittlerweile so frustriert, dass ich manchmal daran denke ihn abzugeben, weil ich das Gefühl habe, ihm nicht gerecht werden zu können. Ich liebe ihn und will nur das wir harmonisch zusammen leben können. Aber scheinbar bin ich nicht in der Lage ihm das zu geben, was er braucht, um in mir eine Leitfigur sehen zu können.


    Durch meine Krankheit beziehe ich nur eine kleine Rente und bin deshalb nicht in der Lage teure Hundeschulen zu bezahlen, die mir dann noch nur ein Stachelhalsband andrehen wollen. Ich bin verzweifelt!!! Kann uns jemand helfen?

  • Hallo Sabine Wink
    wenn ich das so lese sehe würde ich sagen du hast da ein kleines Pupertierendes Kerlchen also bleib ruhig alles ganz normal, meiner hat das mit 1,5 Jahren angefangen.
    Die Gute Nachricht das geht vorbei, die "schlechte" keiner kann dir sagen wann, bei uns war es ziemlich genau ein Jahr und damit sehr lange.
    Du musst jetzt in allem was du tust sehr Konsequent und oft auch streng sein.


    Was das Leine ziehen betrifft würde ich sagen Kauf dir ein Halsband mit Zugstop, ist die Leine am Halsband wird Artig Leine gelaufen.
    Hast du gerade zum Üben keine Zeit oder du merkst der Hund macht grade dicht, lieber ein Geschirr er wird den Unterschied bald kennen. Wobei ich ihn auch am Geschirr nicht ziehen lassen würde aber da kann man ja mal auf die Schleppleine treten wenn er zu ruckelig wird.


    Das Bellen wenn er zu sehr aufdreht, hatten wir so nicht aber ein dauer Fiepen, hat Freddi auf Ablenkung und Aus nicht reagiert bin ich manchmal hin gegangen und hab ihm einfach die Schnauze zu gehalten bis er ruhiger war. Nicht Grob ohne großen druck aber eben ein deutliches Zeichen das will ich nicht.


    Das zu stürmen auf andere Hunde kenne ich nur zu gut. Meine Trainerin hat mir mal erklärt das diese Verhalten aus Sicht des anderen Hundes sehr unhöflich ist und es deshalb Ärger geben kann.
    Ich lasse meinen auch ohne Leine nicht weiter als 15m von mir weg bei schlechter Übersicht eher weniger. Mittlerweile will er zwar zu jedem hin aber mit beschnuppern ists dann meist auch gut (außer er findet eine Dame die mitspielt :love: ).
    Will der Besitzer des anderen Hundes nicht das ich meinen ohne Leine hin lasse, darf er gar nicht hin, an der Leine ist er zu "stark" und macht sich wichtig.
    Gelernt das man auf andere Hunde langsamer zu gehen muss hat er nur durch 3 sehr souveräne Hunde von bekannten 2 Rüden ein Schäfer und ein kleinerer Mix und 1 Hündin Aussi.
    Alle drei haben ihm ordentlich den Marschgeblassen wenn er zu frech war, seitdem ist er deutlich höflicher wenn es um fremde Hunde geht. Evtl. kennst du ja einige Leute mit genau solchen Hunden, die sollte nur ein ganzes Stück älter sein als deiner, damit er sie Ernst nimmt.


    Zu mir hat mal jemand gesagt bleib ruhig in einem Jahr ist alles vergessen (den hätte ich in dem Moment erwürgen können) aber es stimmt, durchhalten ihr schafft das!


    Magst du uns noch verraten aus welcher Ecke du kommst? evtl kennt jemand nen guten Trainer für kleines Geld in der Nähe.

  • Hallo Sabine,


    Stachelband? Um Gottes Willen.
    Ich kann dir nur raten, suche dir einen guten Ausbilder oder auch Hundeplatz (die sind nicht so teuer) in deiner Nähe.
    Ich denke, du hast einiges an verschiedenen Ecken mit dem Hund zu "erarbeiten" und das am besten regelmäßig und unter Anleitung und selbstverständlich o h n e Stachel.


    LG Geli

  • Hallo Sabine,
    ich finde es sehr gut, dass du um Hilfe fragst und nicht an Baily zweifelst. Daumen
    Dann sehe ich es genauso wie Barbara, sie hat ja schon viele gute Tipps gegeben. Wenn ich das so lese, erinnere ich mich wieder sehr gut an meinen wilden Michl. Er hat wirklich alles in Bewegung gebracht. Erst als ich wieder bei Null angefangen habe und die ganze Sache entspannter angegangen bin, wurde er auch ruhiger.
    Du schreibst, dass du ihm gerne gerecht werden möchtest. Manchmal macht man unbewusst auch zuviel für den Hund und er fordert die Aufmerksamkeit dann auch ständig ein.
    Vielleicht helfen auch feste Spiel- und Ruhezeiten und ein, für den Hund, geregelter Tagesablauf um Ruhe reinzubringen. Wenn du ihn geistig forderst, indem du ihn z.B. Tricks beibringst, (falls er Spaß daran hat) stärkst du damit auch die Bindung. Nur möglichst nicht alles auf einmal.
    Ich habe bei Michl auch Mimik und Körpersprache stärker eingesetzt als bei meinen anderen Hunden. Baily kennt dich schon sehr gut und weiss sicher genau wann du nicht konsequent bist, oder gerade mal nicht sein kannst.
    Also, Kopf hoch und halte durch auch Baily wird ruhiger.




    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Hallo Sabine,


    auch ich kann Barbara nur 100 % zustimmen. Auch ich habe diese Zeit mit meinem Mittelspitz vor nicht allzu langer Zeit durchgemacht. Da hilft nur Ruhe und Konsequenz. Übe Dich in Gleichmut - den braucht man in dieser Zeit. Auch wenn man sie manchmal "an die Wand klatschen" könnte.


    Ansonsten: Du schreibst, Du willst Baily gerecht werden. Darüber mach Dir nicht so viele Gedanken. Es bekommt dem Hund erheblich besser, wenn er nicht im Mittelpunkt Deines Lebens steht, sondern nur ein Bestandteil davon ist. Solange Du Dir Sorgen machst, daß der Hund "zu kurz" kommt, wird auch Baily das annehmen. Spitze sind solche Sensibelchen, daß sie solche Gedanken und Stimmungen ganz flott übernehmen und umsetzen. Zusätzlich hast Du grad einen pubertierenden Teenager, dem sowieso grad die Wünsche seines "Elternteiles" sonstwo vorbeigehen.


    Und was das Training angeht: suche Dir eine Variante heraus mit der Du gut leben kannst. Und dann bleibe dabei. Es gibt keine Wunderrezepte, die von heute auf morgen wirken. Es ist völlig normal, daß nach anfänglichen Erfolgen auch wieder Rückschritte kommen. Das schlechsteste was man dann tun kann ist das Training abbrechen und etwas neues versuchen. Das vermittelt dem Hund nur den Eindruck, daß Du selbst nicht wüßtest was Du willst. Follglich wird er noch weniger auf Deine Wünsche geben. Und ganz wichtig ist Ruhe bewahren. Auch wenn man sich wie der letzte Doofkopp auf Erden vorkommt, weil man statt eines braven Hundes ein schreiendes Monster an der Leine hat und man am liebsten im nächsten Mauseloch verschwinden möchte.


    Also: nicht verzagen, tief durchatmen - es kommen bessere Zeiten.


    Viele Grüße


    Elke

  • Hallo Sabine,


    ich denke, Dein Spitzchen tickt ähnlich wie meiner und da kann ich Dir auch nur sagen: Augen zu und durch! Das wird!


    Am besten Du beginnst Zuhause neue Regeln aufzustellen. Zuerst bekommt Baily einen Platz zugewiesen, wo er auch zu bleiben hat. Egal was Du machst. Besorge Dir eine leichte Hausleine und jedesmal, wenn er Dir hinterher kommt, bringe ihn an der Leine kommentarlos wieder zurück. Das kann dauern aber es ist die Mühe wert. Du musst ihm jetzt zeigen, dass Du Dich durchsetzten kannst.
    Er wird die neue Regel schnell verstehen aber er wird sie noch sehr oft in Frage stellen. Das kann bis zu mehreren Wochen dauern, bis er es akzeptiert.
    Dann kannst Du weitere Regeln festlegen und diese auch durchsetzen. Immer zuerst Zuhause, dann draußen. Denn wenn du es Zuhause in geschützter und gewohnter Umgebung nicht schaffst, Deinen Hund zu etwas zu bringen, dann wird das draußen nie und nimmer funktionieren.

    Wenn Du noch weitere Fragen hast, hier sind viele langjährige Spitzbesitzer, die Dir gerne helfen knuddel


    Grüßle Silke

  • Vielen Dank erst mal an alle Antwortgeber!!!
    Dass es vielen von euch genauso gegangen ist, gibt mir die Hoffnung es gemeinsam mit meinem kleinem Fuchs zu überstehen. :)1
    Ich versuche gelassen zu bleiben, auch wenn es manchmal seeehr schwer fällt, denn mein Kleiner hat´s echt drauf, mich auf die Palme zu bringen.
    Aber keine Sorge Geli, Stachelhalsband, Würger und Co, wird mein Hund nie kennenlernen!!!


    Da hilft wohl nur üben, üben, üben....


    ich gebe bald mal eine Rückmeldung...



    Liebe Grüße an euch


    Bine und Baily

  • Hallo Sabine,
    das mit den PuMo´s (pubertierende Monster, wie ich in einem anderen Forum gelesen habe ;)1 ) machen wir alle durch.
    Auch unser Großspitz lässt sich nicht an anderen Hunden vorbei bewegen.
    Auch ich hatte Sorge, unseren Hund unterzubeschäftigen, aber nein, unsere Trainerin riet dringend herunter zu fahren.
    Ihm Pausen von seinen Leuten zu gönnen und selber soll man um Gottes Willen kein schlechtes Gewissen dabei haben.


    Wo in etwa wohnst du denn? Unsere Mensch-Hund-Trainerin ist sehr zu empfehlen. Das ist keine normale Hundeschule, sondern sie
    beschäftigt sich hauptsächlich mit der Mensch-Hund-Beziehung unter Berücksichtigung der häuslichen Gegebenheiten und der Rasse.
    Das ist es, was wir bisher bei den HuSchus vermisst haben.


    Also, mach dir keine Sorgen. Hier wirst du gute Tipps bekommen und darfst deine Zweifel und Fragen loswerden.

  • Ich kann Elke und Silke nur recht geben. Unsere Spitze verstehen viel mehr als wir glauben.
    Dein Kleiner hat sehr gut erkannt, dass du nicht entspannt bist. Das bedeutet für ihn, dass
    du schwach bist, und dass er die Führung und Kontrolle übernehmen muss.
    Damit ist er hoffnungslos überfordert und zeigt das eigentlich nur durch Überreaktionen.


    Fazit: Du musst erst einmal ruhig werden. Atme tief durch und zeige ihm dass du in der Lage
    bist, die Situation zu beherrschen. Richte deinen Körper auf und vermittle ihm durch deine
    Körpersprache deine Dominanz. Also: erste Bürgerpflicht ist Ruhe, Ruhe, Ruhe!


    Die Übung Platz auf seiner Decke ist ein wichtiger erster Ansatz. Nur hier kommt er auch
    zur Ruhe. So kann er nicht immer hinter dir herlaufen. Wenn das klappt, kannst du weiter
    aufbauen. Das Schwierigste wird die Begegnung mit anderen Hunden sein. Hier hilft tatsächlich
    die Anwesenheit eines souveränen älteren Rüden, der wird ihn schon einnorden :D1


    Ansonsten würde ich noch vorschlagen, schau mal bei der Ernährung. Viele Hunde reagieren
    auf Fertigfutter schnell mit Hyperaktivität und anderen Problemen.


    Hierzu ein Link: http://www.welle-hund.de/gourmetkueche/basics.html
    und noch einer: http://www.welle-hund.de/gourmetkueche/basics.html


    Es gibt auf der HP auch noch mehr zum Thema gesunde Ernhährung, schau doch mal nach.


    Viel Erfolg wünschen
    Gabi mit Merlin + Nando

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ich fühle mit dir. Erkenne meinen kleinen Teeny da echt total wieder, der ist im Moment auch unmöglich. Ist echt frustrierend, wenn sich in der Hundeschule alle benehmen und der eigene wie ein quietschendes Äffchen rumhüpft und vergisst, dass er schon Sitz und Platz kann. :whistling:
    Das mit dem Tricks beibringen kann ich echt empfehlen, das macht meiner nämlich auch sehr gerne. Und das zeigt mir dann auch immer wieder, dass er lernen kann und will, nur typischerweise lieber etwas spaßiges. Er konzentriert sich dann ausnahmsweise wirklich gut. Auch Suchspiele macht er gerne, alles wo er sich anstrengen muss.
    Ich denke aber, da du dir ja wirklich Mühe gibst, wird sich das mit der Zeit zum guten entwickeln! ;)1

  • Hallo Sabine,
    ich bin Dir für diesen Deinen Problemthread dankbar! Mein kleiner Wicht ist genau so, allerdings viel viel jünger.
    Ich lese Deine Unruhe und ich kann eindeutig sagen, wenn ich selbst absolut durch den Wind bin (und das passiert mir immer dann, wenn hier alles drunter und drüber geht - wie gut, dass ich den Hund jetzt erst geholt habe!!!) geht hier GAR NICHTS mehr! Dank eines netten Telefonates mit merlin habe ich angefangen, das Fertigfutter mit Selbstgekochtem zu ersetzen. Tatsächlich hat das Auswirkungen, wobei ich mir auch vorstellen kann, dass ich das übertrage, denn ich hatte bei dem Futter von Anfang an ein schlechtes Gefühl, dass durch wechselnde Kotkonstitenz noch bestätigt wurde. Jetzt fühle ich mich gut, muss nur noch an mir arbeiten, dass ich meiner Familie nicht immer das Trockenfutter aus der Hand reiße, wenn sie selbst unsicher sind, was sie geben wollen. ;) (Er mag es sowieso nicht mehr.)
    Ich habe mal Rescue-Bonbons für die Kinder gekauft (gibt es in Apotheken) und das hilft mir, von der Palme runter zu kommen, wenn alle hier sind und am Hund zerren ala "PICO NEIN!" in Dauerwiederholung. Ich denke, das regt ihn weniger auf als mich, aber meine Aufregung spürt er und ich bin seine Bezugsperson.
    Befehle auf Spaziergängen "übe" ich nicht mehr. Pico findet das dödelig. Er reagiert auf mich, wenn ich bei mir bin, also bleibt wirklich an der Straße stehen, wenn ich auch stehe. Bei wirklich wichtigen Befehlen, also wenn ein Auto/Fahrrad/unvorhergesehener Mensch kommt, habe ich eine Gefriertüte mit Blutwurst in der Tasche. Das Geräusch kennt er super gut und reagiert promt auf "Pico komm!". Das mache ich natürlich nur da, wo es nicht ganz so gefährlich ist, aber merke, es klappt super gut.


    Danke allen anderen für die Idee mit dem Trainieren auf seinen Schlafplatz. Das werde ich mal in den nächsten Wochen hier am Tag durchziehen. Mir ist nämlich für zu Hause nichts Sinnvolles eingefallen. Dies ist aber in meinem Sinn. :)
    Danke-Schild

    -------------------
    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Hallo ihr Lieben,


    hier sind noch mal Bine und Baily. Es hat sich einiges getan in der vergangenen Zeit.Ich habe viel an mir selbst gearbeitet, bin aber leider immer noch nicht fertig 8|
    Ich bin ruhiger und entspannter geworden,merke aber an Bailys Verhalten sofort,wenn es mir mal nicht so gut geht oder einen schlechten Tag habe. Das Bellen ist insgesamt viel weniger geworden und auch an anderen Hunden kommen wir besser vorbei.Es wird aber noch ein langer Weg werden bis ich mein kleines pupertierendes Monster frei laufen lassen kann....natürlich bin ich immer noch auf der Suche nach DER Trainingsmethode. (Ich weiß,dass es keine ultimative Trainingsmethode für alle Hunde gibt)Mich würde interessieren,ob es eine gibt,die weitgehend auf "Bestechung" oder Belohnung verzichtet,aber auch nicht mit viel Druck arbeitet. In einem Wolfsrudel folgen die Jüngeren den Älteren doch auch ohne Belohnung und ständigen Druck.....Über Ideen,Tipps, Gedanken etc. würde ich mich freuen :)1

  • Hallo Bine,
    Druck funktioniert beim Spitz sowieso nicht, dafür sind sie viel zu eigenständig. Warum willst du deinen Hund nicht belohnen? Er braucht doch eine Bestätigung für richtiges Verhalten. Wenn du dabei auf Futter verzichten willst, versuch es mit einem Spielzeug oder zeig ihm wie du dich freust. Im Alltag gibt es aber immer wieder Situationen, bei denen besonders schnell reagiert werden muss. Mit dem richtigen timing ist es eben keine Bestechung sondern Bestätigung. Da lernt er dann auch spitzschnell und mit Spaß.
    Im Wolfsrudel folgen die jüngeren Wölfe den älteren, weil sie Hunger haben. Wer nicht mit auf die Jagd geht, bekommt nichts von der Beute. ;)

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Hallo


    Zur Belohnung naja ich würd das nun auch nicht so negativ behaftet sehen, viele Hunde ist einfach was Leckeres was richtig tolles, und die Verknüpfung ist leichter, "tu ich das folgt was tolles", das ist mit sonst loben jaaa nicht so einfach weil man streichelt und herzt seine Hunde ja auch mal einfach so. Natürlich gehts wie Marlis schon gesagt hat mit Spielzeug, allerdings muss das ein ganz besonders tolles sein das er sonst nicht frei zur Verfügung hat. (Man sagt ja man soll Spielzeug generelle nicht frei zur Verfügung stellen, allerdings tu ich das schon weil mir lieber ist er zerlegt sein Spielzeug als meine Wohnung und er spielt nett mit sich selbst oft nach dem Aufstehen und ich sehs nicht so eng) Viel macht auch die Tonlage aus, das weisst du sicherlich schon das Hunde oft ganz angetan von heller Tonlage sind


    Ich machs so, Leckerchen kriegt er schon weil es einfach noch nicht sitzt aber ich lobe ihn immer auf die selbe weise dabei, in selber Tonlage und sage exakt das selbe, da versteht schnell ohne Leckerli dass das nun gewünscht und gut war was er gemacht hat. Später wenns sitzt reicht ihnen das meist völlg, und sie freuen sich über lob von Frauchen auch. Das sehe ich bei Max. Der bekommt kein Leckerli mehr für Hier oder Fuß oder irgendwelche grundkommandos. Ich sehe das ähnlich wie mit sauber werden, anfangs feiert man ne Party und lobt überschwänglich wenn draußen gemacht wird aber es würde wohl niemanden mehr einfallen einen sauberen Hund (vielleicht noch einen Rüden der würde ja rollen wenn der jedes mal was kriegt wenn er macht) ein Leckerchen zu geben für Pipi . So ist es mit dem Rest auch irgendwann.


    Was ich auch noch mache, wenn was nicht funktioniert bspw "sitz" im lift bei Vincent dann bleiben wir wenns sein muss 30 minuten im Lift stehen und tun es solange bis es geht. Oder hört er auf schön Fuß zu gehen auf der straße zurück und nochmal rüber und wenn 100 mal die selbe straße ist, würde das verlangte (wenn er das Kommando kennt) auf jeden falll einfordern. Das ist furchtbar mühsam ich merks nun bei Vincent der gerade sich gegen alles widersetzen versucht, aber ich sehe bei Max das es sich rentiert. Man soll auf keinen Fall mit Druck erziehen, aber konsequenz ist wichtig. Und es ist auch gut wenn ein Hund Grenzen kennt und weiß nun ist das Maß voll. Bei Max hat es recht gut funktioniert unterm Spielen immer wieder ein Kommando zu geben wurde das nicht ausgeführt Spiel beendet Auszeit (Platz gehen und an die kurze Leine) und immer wieder probieren, das hat uns damals der Hundetrainer als Hausaufgabe gegeben. Damit der Racker mal bisschen spurt.


    Mit Vincent (der momentan echt furchtbar ist) mach ich es nun so das er ans Geschirr von Max gehängt wird und zusammen mit Max kommandos ausführt, bei hier bleib und fuß muss er dann mitziehen da Max soviel Größer ist als er. Er wird zwar immer gelobt wenn das Kommando ausgeführt wurde, aber ignorieren geht in dem Fall nicht. Das ist total ein Vorteil und es hat sich auch schon gebessert obwohl wir das erst seit kurzem machen. Natürlich geht das nur wenn man einen großen Hund hat der Kommandos verlässlich ausführt. Max ist ein Schäferhund wenn ich hier sag rennt der und Vincent kann dann einfach als Spitzbub ned dagegen ziehen oder sitzen blieben. Da hätter er wohl nicht viel Chance ^^

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Ich glaub,ich hab mich etwas missverständlich ausgedrückt.Wenn ich eine Übung neu aufbaue verwende ich Klicker und Leckerchen und teilweise chape ich auch.Ich finde das es mit zu den angenehmsten Methoden zählt meinem Kleinen etwas beizubringen.Man sieht richtig mit wieviel Feuereifer er dabei ist.Später,wenn die Übung sitzt,schleiche ich die Leckerli wieder aus. Ich meinte damit also nicht sitz,platz,fuß, sondern mehr das freiwillige Folgen und den Respekt. Ich hab mal einen kurzen Film über H. Assam gesehen,welcher mich, zugegeben,fasziniert hat.Der Hund folgte ihm innerhalb der Stadt ohne Leine und Leckerlie. Auch andere bellende Hunde wurden ignoriert,selbst nachdem er aus dem Blickfeld des Hundes verschwand(er war,glaub ich, kurz in einem Geschäft) Als ich mich aber ein wenig mit seinen Trainingsmethoden und Thesen auseinandersetzte,bemerkte ich schnell,dass diese nichts für mich sind.(Er empfindet z.B. Futtergabe aus der Hand als Tierquälerei) Ich glaub davon träumt wohl jeder Hundebesitzer,mit seinem Hund eine mentale Verbindung zu haben,die ihn für den Hund interessanter macht als jede andere Ablenkung. ^^ Baily hat echt einen absoluten Dickkopf,wenn er etwas nicht will,macht er es auch nicht.Und wenn ich da ne Stunde stehe. Dann wird halt ein bisschen gejault.Wenn mich das nicht zum Weitergehen bewegt,gern auch etwas lauter....oder bellen ist auch lustig, vor allem wenn Leute da sind,die gucken. Dann will Frauchen nämlich im Erdboden versinken :pinch: Aber so ist er halt und ich lieb ihn wie er ist :love:

  • Tja, das mit den Hundetrainer/innen im TV ... ist ja so eine Sache.
    Man sollte nicht immer alles glauben , was so über den Sender geht.
    Es wird ja gedreht, noch mal gedreht,wenn es nicht geklappt hat wird halt noch mal gedreht, bis alles so aussieht, wie man es für die Dramaturgie eben braucht,und dann wird es noch geschnitten, und dann erst wird es irgendwann gesendet.Und dann sieht das natürlich immer toll aus.....
    Natürlich gibt es Naturtalente, die allein über ihre Körpersprache und ihrer Persönlichkeit ihren Hund führen und lenken können.
    Die klar in ihren Anweisungen, an denen sich die Hunde einfach so orientieren.Oder wie die Hunde der Punks, die früher bei uns in den Fußgängerzonen saßen.


    Leider gehören viele Hundehalter/ innen nicht dazu. Ich auch nicht! ich wünschte ich könnte das. Aber ich bin oft leicht gestresst, manchmal huschig :rolleyes: und nicht immer konsequent mit meinen Anweisungen.
    Deswegen müssen wir eben halt mit anderen Methoden arbeiten, warum nicht mit C&T, und es irgendwann abbauen?
    Wir müssen mehr Arbeit in unseren Spitz und in uns investieren, versuchen, Begegnungen relaxter hinzunehmen und unsere Erwartungshaltung herunterschrauben.
    Das ist doch nicht schlimm- und das Wort Bestechung finde ich auch nicht so angebracht, es kommt ja darauf an , wie Du die Übungen aufbaust.
    Und du musst ja auch nicht immer Futter als Belohnung einsetzen,Du kannst ihm ja auch etwas anderes Hochwertiges( wie Spielis, oder Hundekontakt)
    für angemessenes Verhalten geben/anbieten.:D1


    Das freiwillige Folgen ohne Leine durch die Stadt sieht schon immer schick aus, bei manchen funtioniert es auch ganz toll.
    Mir persönlich wäre es zu unübersichtlich, und zu gefährlich. Da mein Kleiner ein sehr neugieriger Hund ist, der gern alles anschaut und auch gern bei für ihn erschreckenden Sachen den Fluchtweg wählen würde. Da finde ich eine Leine schon praktisch.Den Ehrgeiz habe ich auch nicht mehr... zumindestens nicht in Hamburg und mit zwei intakten Rüden..... traurig1 :D1


    Viele Grüße Petra