• Hallo ihr Lieben,
    mir ist heute was passiert, da wollte ich mal eure Meinung dazu hören.


    Hier in unserem kleinen Ort war jetzt wohl seit 3 Tagen ein Hund unterwegs, den keiner kennt. Es gibt 2 läufige Hündinnen und zwischen deren Häusern pendelte er hin und her, dummerweise genau an der Hauptstraße. Nun habe ich davon bis heute nichts mitbekommen und erst am Vormittag rief jemand an und fragte, ob unser Hund hier sei. Also, irgendwie kann ich bei so Sachen ja nicht einfach zuschauen und fuhr mit Halsband, Leine und Leckerlies zum momentanen Aufenthaltsort des Hundes und stellte fest, dass es sich um einen total verängstigten Bordercollie(mischling?) handelte. Ich bat eine Nachbarin beim Tierheim und den umliegenden Rathäusern anzurufen, nirgendwo war er als vermisst gemeldet. Ich konnte ihn dann einfangen und packte ihn kurzerhand ins Auto und brachte ihn dann in unser zuständiges Tierheim. Dort wurde eine Fundhundanzeige aufgenommen und als alles geregelt war, und ich mich gerade von dem netten Hundi verabschieden wollte, rief eine Mitarbeiterin von einem benachbarten TH an und fragte, ob dieser Hund da sei. Nun hatte sich doch ein Besitzer gemeldet und dieser war wohl gar nicht begeistert davon, die 30km zu fahren und seinen Hund dort abzuholen. Klar das andere TH wäre näher gewesen, wir wohnen aber in einem anderen Landkreis und somit wollten die ihn dort nicht aufnehmen.


    Nun meine Frage, hättet ihr anders gehandelt? Mich hat halt echt genervt, dass (außer mir) wohl jeder schon von dem Hund wusste, ihn gesehen hatte und keiner unternahm etwas. Und da die Unfallgefahr ja direkt an der Hauptstraße (die er wohl auch mehrfach überquerte) sehr hoch ist, schien es mir die beste Lösung ihn abzugeben. Und ich dachte mir, wenn meiner mal ausbüchst, wäre ich echt froh ihn unversehrt im TH abholen zu können und es wäre mir wohl egal, wie weit das weg wäre. Wie denkt ihr darüber?


    Grüßle Silke

  • Hallo Silke,
    ich hätte ganz genau so gehandelt - und habe es in der Vergangenheit auch schon mal tun müssen. Da sah ich beim Spaziergang mit meinen eigenen 3 Hunden einen jungen Hund direkt neben den Bahngleisen! Da dort dauernd Nahverkehrszüge durchfahren, habe ich ganz schnell meine Hunde an einen Pfosten gebunden und wollte den kleinen Kerl anlocken, als auch schon ein Zug kam. Ich konnte ihn erst mal nur von den Gleisen scheuchen, indem ich über die Schienen auf ihn zu rannte. Der Zugführer hupte mich wütend an, er konnte ja nicht wissen, dass es nicht mein Hund war, den ich fahrlässiger Weise da frei laufen ließ ... Ohne Zug ließ sich der Hund dann anleinen und ich nahm ihn auf unseren Spaziergang mit, immer in der Hoffnung, sein suchendes Herrchen hinter der nächsten Kurve zu finden. Aber Fehlanzeige! Schließlich musste ich ihn mit nach Hause nehmen, wo er sich erst mal gierig über Futter und Wasser hermachte. Dann brachte ich ihn ins Tierheim, wo aber schon eine Vermisstenanzeige eingegangen war; er wurde bald wieder abgeholt, war aber schon mindestens einen Tag unterwegs gewesen und ich meine, wenn seine Leute ihn richtig gesucht hätten, dann hätten sie ihn auch finden können (war nicht weit von seinem Zuhause).
    Hat sich der Besitzer von dem von Dir geretteten Hund tatsächlich geärgert über 30 km, die er fahren sollte?!?!? Ich würde bis ans Ende der Welt fahren, um meinen Hund wieder zu holen!! Leute gibts...


    Du hast das gut gemacht!
    Claudia

  • Ja, es ging ihm wohl um die Strecke. Zwischen unserem Ort und dem Nachbarort (aus dem der Hund vermutlich stammt) verläuft aber die Kreisgrenze und deshalb wollte das viel näher gelegene Tierheim den Hund nicht aufnehmen und da ich als Finder eben auch meine Adresse und Telefonnummer angeben musste konnte ich da ja wohl auch schlecht tricksen...


    Ich verstehe das auch nicht, die wissen dass ihr unkastrierter Rüde öfters mal auf Wanderschaft geht, dann müssen sie doch auch damit rechnen, dass sie ihn mal irgendwo abholen müssen!
    Ich sagte dann noch zu der TH-Mitarbeiterin, dann könnte ich ihn ja gleich wieder mit hoch nehmen, das Auto hat er mir eh schon vollgekotzt. Aber sie meinte, sie würde den Besitzern gerne mal ins Gewissen reden und ich weiss nicht, evtl müssen die noch was zahlen, oder? Zumindest war das TH nicht bereit den Hund aufzunehmen ohne die Kostenübernahmezusage, die ich erst noch bei meinem Rathaus abholen musste.


    Ihr habt schon recht, Leute gibt´s...


    Gruß Silke

  • Hast du gut gemacht, hab meinen auch schon im Tierheim abgeholt er ist keinen KM von Zuhause eingefangen worden, selber schuld ich hatte keine Adresse am Halsband.
    Ja man muss was zahlen und das finde ich auch ok, bei uns wars damals blöd weil Freddi um 20 uhr abgegeben wurde und wir ihn erst morgens holen konnten, vorher war kein Verwaltungsmitarbeiter da leider, die Nacht fand er wohl garnicht lustig, aber lieber so als wenn der Hund vor ein Auto läuft oder eine Unfall verursacht.
    Ich kannte den Mann der ihn hin gebracht hat, er hatte seine beiden Hündinnen dabei und war mit Gassigehen fertig als Freddi zu seinem Auto kam neben der Strße wollte er ihn nicht einfach sitzen lassen.
    Der Typ soll froh sein das es Leute gibt die sich kümmern oder seine Zaun höher machen.

  • Silke, du hast es genau richtig gemacht. Ich verstehe auch die Leute nicht, die den Hund bemerkt haben und sich nicht kümmern. Hoffentlich haben die vom Tierheim den Besitzer ordentlich den Kopf gerade gerückt.
    Bei unserem Tierheim hier kann man rund um die Uhr anrufen, die schicken dann den Tierrettungswagen, den nennen sie Struppi-Wagen.
    Eine Nachbarin hat mir mal erzählt, dass sie ihren Hund 2 mal in kurzer Zeit aus dem Tierheim holen musste. Bei beiden Aufenthalten bekam er eine Tollwutimpfung verpasst, die auch gleich mit auf der Rechnung stand. Danach hat sie besser auf ihren Hund aufgepasst.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Ich hatte auch schon 2 x einen " streunenden unkastrierten Rüden " im Schlepptau, und das obwohl keine unserer Mädels läufig war oder wurde. Dank mehrerer Leinen habe ich den auf Schritt und Tritt folgenden Hund vor der Hauptstrasse dann angeleint und mit nach Hause genommen, da im Wald auf Meilen kein Frauchen oder Herrchen zu sehen und zu hören war. Bei uns läuft es über das Ordnungsamt : ich rufe an, melde den Hund und behalte ihn für ein paar Stunden bei uns, bis er von der zuständigen Aussenstelle abgeholt und ins Tierheim verbracht wird. Dort muss er dann gegen eine Gebühr ausgelöst werden, sobald sich der Halter meldet. In unseren Fällen war das aber nicht notwendig, da beim Ordnungsamt sehr schnell die Vermisstennachfrage einging und der betreffende Hund bei uns angeholt werden konnte.


    Mach Dir mal keinen Kopf Silke, Du hast absolut richtig und verantwortungsvoll gehandelt. Und für einen Besitzer, der keine 30 KM für seinen entfleuchten Hund fahren will, fehlen mir ehrlich gesagt die Worte - so manch einer hat seinen vierbeinigen Freund wirklich nicht verdient :rolleyes:

    Viele Grüsse von Martina
    24810515nm.gif



    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Ja, ich glaube auch, dass es das Richtige war. Wenn ich jetzt die Leute höre... nee, so kann ich nicht sein!


    Eine Frau rief zum Fenster raus, was ich denn mit dem Hund machen würde, der sei doch sicher zu Besuch (bei den Leuten mit der läufigen Hündin). Klar, wer setzt bitte seinen Hund 3 Tage lang auf den Gehweg an der Hauptstraße, wenn er dort Leute besucht??? (Im Haus der Frau leben auch 2 Hunde)
    Andere meinten, der sei sicher krank oder bissig und trauten sich somit nicht an ihn ran.


    Hätte ich das vorher mitbekommen, hätte ich mich auch schon eher gekümmert aber erst als jemand auf die Idee kam, es könnte Charlie sein, rief man bei mir an. Vorher wurden die Besitzer eines Beagles, eines Isländers und div. Mischlingshunde abgeklappert, alle bestätigten, dass es nicht ihr Hund sei und gingen wieder nach Hause.


    Aber wenn wir ja eh in einer Welt leben, wo sich nicht mal die Menschen umeinander kümmern, wer soll sich dann um ein armes, zitterndes Häufchen Hund sorgen???


    Vom Besitzer habe ich nichts mehr gehört, vom TH auch nicht. Ich nehme an, der Fall ist für die alle erledigt. Ich hätte auch warten können, bis jemand vom TH Zeit hat, den Hund abzuholen, er tat mir aber so leid und ich wollte, dass so schnell wie möglich geschaut wird, ob er ein Zuhause hat. Leider war er aber weder gechipt noch tätowiert.


    Gruß Silke

  • Hallo,


    ich habe immer die Polizei angerufen - grad Freitag Nachmittag ist ja im Ordnungsamt niemand mehr da.
    Mittlerweile habe ich schon etliche Fundhunde zur Polizei gebracht, wenn ich nicht wußte, wo die hin gehören, bzw. hatte die Polizei eh schon die Suchanzeige des Besitzers und vermittelte dann bloß noch, dass derjenige seinen Hund bei uns holen kann.


    Aber doch, so Leute gibt es, denen 30 km zu weit sind - kannst dir denken, wie schön es der Hund dort haben muß!
    Als ich mal der Tierheimbesitzerin ihren Hund zurück brachte, packte sie ihn und unterwarf ihn! Ich sagte ihr, wenn ich das gewußt, hätte, hätte ich ihn ihr garantiert nicht mehr gebracht.
    Aber sie rechtfertigte sich, das mußte sie tun, sonst rennt er wieder weg...................


    Manche Menschen sollten besser gar keine Hunde haben!


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Leute, die nicht richtig auf ihren Hund aufpassen und ihn nicht richtig sichern können, können meiner Ansicht nach gar nicht weit genug in ein Tierheim fahren, um ihren Hund wieder abzuholen.
    Da machst du dir Sorgen und Aufwand, damit dem Hund nichts passiert und er gut versorgt ist/wird, im Tierheim und der Besitzer meckert wegen 30km.
    Es ist nicht zu glauben!!!
    Der Hund tut mir leid, dass er es seinen Besitzern noch nicht mal wert ist, dass sie 30km fahren für ihn und froh sind, ihn gesund wieder zubekommen.


    Du hast alles gut und richtig gemacht!

  • Zitat

    Ja, ich glaube auch, dass es das Richtige war. Wenn ich jetzt die Leute höre... nee, so kann ich nicht sein!


    Und das ist auch gut so Silke !


    Du musst nicht grübeln, ob Du das richtige getan hast oder nicht, weil es eben das richtige war sich um ein hilfebedürftiges Geschöpf zu kümmern.
    Wir leben hier GsD in einem Umfeld, wo sich der ein oder andere immer noch kümmert und hilft bzw. wo man auch genau weiss, bei wem man Hilfe erbitten kann.
    Und wenn da tatsächlich mal ein Pelz speziell im Wohnviertel ausbüchst, wird er ein paar Häuser weiter vom Nachbarn " eingefangen ", wieder nach Hause gebracht und alle Beteiligten sind froh.


    Bei Fremdhunden im Wald sieht das anders aus, da bleibt nur der Weg über das Amt/Tierheim oder eben die Polizei ausserhalb der Öffnungszeiten. Unsere Vorfälle ereigneten sich jeweils in der Woche und ich war froh darüber, weil sich unser Ordnungsamt wirklich sehr kümmert und ich die betreffenden Rüden einige Stunden behalten habe - übrigens sehr zum Vergnügen der Mädels und als lehrreiche Erfahrung für MICH, dass ich keinen Rüden in unserer Konstellation haben möchte ;)


    Zum Bedanken noch ein kleiner Spruch von meiner verstorbenen Oma : Undank ist der Welt Lohn und genau so ist es, und zwar überall und deshalb DANKE dass Du Dich gekümmert hast :)

    Viele Grüsse von Martina
    24810515nm.gif



    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Gestern gegen 20 Uhr habe ich tatsächlich einen Anruf der Hundebesitzerin bekommen.
    Sie bedankte sich zwar, meinte aber die Aktion sei doch unnötig gewesen, der "Paule" hätte auch so wieder den Heimweg gefunden. Ich erklärte ihr dann, dass er mehrfach die Hauptstraße überquert hätte und es dabei schon zu riskanten Ausweichmanövern der Autofahrer gekommen sei. Aber das fand sie auch nicht sooo schlimm, denn es gäbe sicher "bessere Hunde" als Paule.
    Zu seinem Zuhause: Er lebt auf einem Aussiedlerhof mitten im Wald, Luftlinie wohl so etwa 5-6km von hier entfernt. Dort läuft er eben mit, es gibt wohl einige Pflegepferde und da hält er sich hauptsächlich bei den Pflegerinnen auf.
    Ich erklärte der Frau dann, dass die Läufigkeit der ortsansässigen Hündinnen noch nicht vorbei sei, dann meinte sie, sie gebe mir ihre Telefonnummer, dann könne man sich den Weg übers TH sparen. Zu meinem Vorschlag evtl. über eine Kastration nachzudenken, meinte sie, dann würde der Hund ja noch fetter werden. Wenn es nicht anders ginge würde sie ihn eben anbinden oder in die Scheune sperren. Denn das mit dem Sigmaringer TH sei ihr auf Dauer zu weit, sie habe schon einmal einen Hund 2 Wochen lang vermisst, bis sie auf die Idee gekommen sei, mal dort anzurufen.
    Ich schlug dann noch vor, ihn chippen zu lassen oder zumindest ein Halsband mit Telefonnummer umzumachen, fand sie aber alles zu aufwändig...


    Also irgendwie hatte ich das Gefühl der Paule ist seinem Frauchen nicht mehr wert als ein Vieh im Stall. Mag sein, dass es bei Bauern vom alten Schlag noch so ist, dass dem einzelnen Lebewesen nicht so viel Aufmerksamkeit beigemessen wird. Mir tat er aber trotzdem leid.
    Im Tierheim hat ihn übrigens eine Pferdepflegerin abgeholt, die Besitzerin hatte wohl keine Zeit.


    Gruß Silke

  • Hallo Silke,
    der Hund kann einem nur leid tun. Kein Wunder, dass er von dort öfter mal weg läuft!
    Bekommen die Leute eigentlich nicht Ärger mit dem Tierheim wenn der Hund da öfter auftaucht weil er aufgegriffen wurde. Ich meine, mal so etwas gehört zu haben.

  • Ich erklärte ihr dann, dass er mehrfach die Hauptstraße überquert hätte und es dabei schon zu riskanten Ausweichmanövern der Autofahrer gekommen sei. Aber das fand sie auch nicht sooo schlimm, denn es gäbe sicher "bessere Hunde" als Paule.


    Mag ja sein, daß es "bessere Hunde" gibt, aber bei der Einstellung der Besitzerin zu Geldausgaben, sollte sie bei so einer Einstellung hoffen, daß es keine besseren Haftpflichtversicherungen gibt. Wenn der Hund einen Unfall verursacht, kann es teuer werden.


    Viele Grüße


    Elke

  • Mag ja sein, daß es "bessere Hunde" gibt, aber bei der Einstellung der Besitzerin zu Geldausgaben, sollte sie bei so einer Einstellung hoffen, daß es keine besseren Haftpflichtversicherungen gibt. Wenn der Hund einen Unfall verursacht, kann es teuer werden.

    Vielleicht ist das sogar der eigentliche Grund dafür, dass er keine Telefonnummer oder Adresse mit sich trägt: Wahrscheinlich ist er eben nicht haftpfllichtverischert, und die Leute hoffen, dass keiner weiß, wo der Hund hin gehört, falls er mal einen Unfall verursacht!... X( X(


    Claudia

  • Ich habe nun heute mal die Adresse von Paule an die Hündinnenhalter weitergegeben, bisher wurde er anscheinend nicht mehr gesehen.


    Solche Leute verstehe ich nicht und werde sie wohl auch nie verstehen. Eigentlich kann man nur hoffen, dass nichts passiert, denn an die Folgen mag ich gar nicht denken :(
    Zumindest hat der Wind hier gedreht und somit hoffe ich, dass Paule die Düfte der Damen nun nicht mehr ganz so stark um die Nase wehen...


    Gruß Silke

  • Wenn ich die Aussage der Besitzerin lese wird mir schlecht, solche Leute sollten einfach keinen Hund haben.
    Ich wusste nur 2 Stunden nicht wo Freddi war und war fix und fertig. Der arme Hund vorallem weil er jetzt eben angebunden wird oder in die Scheune kommt ;(