Kopf schief legen: Eine Kommunikationsform zwischen Mensch und Hund?

Zitat von SammyMaus

Da bedeutet es "Hää?

lol.. guter Thread! Das kenn ich auch und ich denk "hä?" umschreibts ganz gut, macht meiner auch, wenn wir z.B. überraschend irgendwo hingehen und er sich freut, dass es mit darf.. so ungefähr "wie? rausgehen?" Für mich drückt es ein fragendes Hundi aus. Was auch immer er sagen will..

Ganz genau hinhören zur, wie Du sagst, besseren Reizaufnahme, kann ich mir auch vorstellen, auf jeden Fall ist es irgendwie "Aufmerksamkeit".

Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie es machen, wenn sie sich besonders konzentrieren wollen. Wobei Michl es nicht so oft macht wie meine anderen Hunde.Michl bekommt ganz schmale Augen, wenn er Situationen einschätzen will. Der fragende Michl bekommt Kulleraugen. Aber es ist schon witzig, wieviel Mimik die drauf haben.

Ja, total süss sowas! Ich find, das ist bei Hunden eindeutig ein Vorteil gegenüber Katzen, bei meiner Mieze weiss man nie so genau was sie denkt, ausser sie schaut richtig sauer, aber Lumpi... wenn ich ans Laptop geh und er will lieber spielen legt er die Stirn in Falten so ungefähr "naaaa, du wirst dich doch da nicht hinsetzen wollen"... lol1 Oder wenn jemand hustet oder krank ist, folgt einem immer ein besorgter Blick.

Zitat

Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie es machen, wenn sie sich besonders konzentrieren wollen.

Denke ich auch Marlies, denn unsere " menschliche Ausdrucksweise/Sprache " ist für einen Hund ja um einiges schwieriger zu verstehen als eben die Kommunikation von Hund zu Hund. Da geht es um die Bedeutung von Wörtern und auch den Ton ( oder eben fremde Geräusche ), in dem sie gesprochen werden - auf all das muss Hund sich ja erst mal einen " Reim " machen und es einordnen. Pina legt ihr Köpfchen auch wechselseitig schief, wenn es um Neues geht und wenn ich dann vor Entzücken lache, macht sie es gleich noch ein paar mal öfter - unsere Pelze möchten uns halt gerne erfreuen Schmale Augen beim Einschätzen von fremden oder gar bedrohlichen Situationen hatten wir ja schon - das kann sie auch so gut wie der Michl

Ja das macht, wenn ich irgendwelchen Blödsinn mit meinem Rüderich rede oder auch mache ganz genau so.
Da kann man nicht erst bleiben, da rutscht einem automatisch ein Lächeln ins Gesicht.
Naja und wenn der dann noch seine Schlitzaugen mit seiner Konzentrationsmaske aufsetzt, dann ist alles vorbei und zu spät, da brodelt es nur so aus einem heraus.
Dann aber wenn man lacht, guckt er noch verdutzter und fragender..., heeee wasn da los?

Also ich weiß, dass mit der Schiefstellung des Kopfes so, dass hat mit den Augen zu tun, da beim Hund die Augen ziemlich weit auseinander stehen ist denen ihr sogenannter Brennpunkt der Augen ziemlich weit entfernt,( also wo beide Augenlinien zu einem Punkt zusammen treffen), damit sie aber eine Situation eher und schneller sehen und einschätzen können, drehen sie den Kopf auf die Seite, denn dann ist der Brennpunkt näher und sie können schon eher u. schneller was erkennen.

So da ich..., wie Ihr ja wisst, nicht so der Erklärbär bin, hoffe ich doch, es Euch ein wenig näher gebracht zu haben.

Ja, das kenn ich auch allzu gut
Filou macht das auch wenn sie di Katze anschaut, während die beim Schlafen ist

Die Erklärung, die ich von einer Biologin bekommen habe, geht ungefähr so: Bei "normaler" Kopfhaltung läuft quasi das "Standarderkennungprogramm" - sowohl für Geräusche wie wohl auch fürs Sehen; hören sie ein ungewohntes Geräusch (z.B. auch aus dem TV), das sie nicht gleich einordnen können, legen sie den Kopf schief, um die Eindrücke etwas anders verarbeiten und vielleicht so erkennen zu können. Deshalb passiert das so gut wie nie bei anderen Hunden, denn das ist ja das Normale - es sei denn, es kommt aus dem TV und ist entsprechend verfremdet. Für uns sieht es einfach goldig aus, so "nachdenklich".
LG Claudia

Das ist schon seeeehr interessant - zumal es ja so 'ne einfache kleine Alltags-Angelegenheit ist.

Also bei Menschen ist es so:
Die legen ja auch den Kopf dauernd schief beim Zuhören. Manchmal neigen sie ihn nur leicht, manchmal deutlich. Dabei ruht manchmal der Kopf auf einem Finger oder auf der Hand, manchmal kommen bestimmte andere Körperhaltungen hinzu.

Psychologen haben festgestellt: Wenn ein Mensch den Kopf neigt, zeigt er, dass er besonders gut zuhört plus mit anderen Sinnen das Geschehen verfolgt; er hört mit dem Ohr zu, das "oben" ist.

Ist es das linke Ohr - verarbeitet der Mensch geistig. Ist es das rechte Ohr - verarbeitet der Mensch seelisch/emotional.

Wäre ja noch mal ein Versuch wert, zu gucken, mit welchem Ohr die Hunde zuhören ...

Liebe Grüße

Huhu,

meine Beiden machen das auch ständig. Ich finds total süß Meistens machen sie das wenn ich mit ihnen spreche...Xena macht das sehr oft, wenn ich ihr etwas erzähle und sie einige Wörter in dem Satz erkennt. Wahrscheinlich versucht sie dann die Zusammenhang heraus zu bekommen Beim Einstein sehe ich das auch öfter..er bekommt dann ganz große Kulleraugen...bei ihm schauts sowieso lustig aus wenn er einen ansieht..er hat ja so ein helles Fell und dann die großen dunklen Augen mittendrin Bei Xena fällt das leider nicht so auf.. !

Zitat

Wäre ja noch mal ein Versuch wert, zu gucken, mit welchem Ohr die Hunde zuhören ...

Pina hört im fortlaufenden " Gespräch " sowohl rechts als auch links

Weder Merlin noch Finja legen den Kopf schief. Sie hören eine Weile interessiert zu und dann wird es uninteressant.

Wie süß, Martina!

Klar hören sie mit beiden Seiten - aber was wird wie gehört bzw. wie "verarbeitet" - ???
Ich glaube, dass das sehr schwer herauszufinden ist, einerseits; andererseits müßte es mit Beobachtung und auch mit regelmäßigen Notizen vielleicht zu machen sein? Wenn sie was nicht verstehen - wie? Wenn sie gierig sind - wie? Wenn sie gerade etwas verstanden haben oder beginnen, zu verstehen - wie?

Naja, will ja keine Wissenschaft draus machen - aber ich finde es schon interessant! Ich denke, in unserer "ADHS"-geprägten Zeit gehen uns viele Nuancen verloren, die einfach mehr Innigkeit/Innehalten und auch der Konzentration bedürfen.

Liebe Grüße

Ich Denke schon das, dass auch im etwas fortgeschrittenem Alter so bleibt, ist bestimmt auch von Hund zu Hund unterschiedlich.

Habe hier mal drei Altersstufen, einmal klein Bonny mit 8 Wochen, Chip mit 4,5 Monaten und Addy mit 2 Jahren,

Zitat von Hundikutsikas

mit welchem Ohr die Hunde zuhören ...

hi..., hi, manchmal auch mit keinem, (Lach) , aber süß sind sie trotzdem alle unsere Spitzfellchen!

Mein Gott, Tosca, was für Schnuckel-Gesichter!

Also ich glaube, dass sich das mit dem Älterwerden verändert, und auch, dass der Besitzer einen großen Anteil daran hat, wie sein Hund guckt.

Kopf schief legen signalisiert ja auf jeden Fall (kindliche) Neugier, Interesse, den Wunsch, herauszufinden, was Herrchen/Frauchen gerade sagt oder will. Es ist ein Ausdruck von regem Interesse an einer Welt, die man als Hund vielleicht nicht immer sofort interpretieren kann, die aber auf jeden Fall irgendwas Schönes verspricht.
Im Laufe der Jahre mag es sich eingeschliffen haben zwischen Herr und Hund, was von Herrchens/Frauchens Seite aus gemeint ist bei einer ganz bestimmten Ansprache - und dann nimmt dieser Blick bestimmt ab. Auch wenn der Hund mit seiner Aufmerksamkeit oft frustriert worden ist nimmt er ab. Und auch, wenn die Kommunikation zwischen Herr und Hund von Anfang an "professionell" ist, wenn also wenig gesprochen wird und wenn für den Hund eigentlich immer ganz klar ist, was man gerade will, wenn er es halt nicht herausfinden muss, weil er es gelernt hat.

Denk ich einfach mal.

Liebe Grüße

Zitat

Wird dieses Schieflegen im Alter weniger? Martina, Pina ist doch euer "Baby" zeigt sie dieses Verhalten öfter als deine anderen zwei Pelze?

Ganz klares JA Tanja, denn sie und ich müssen uns ja noch aufeinander einstellen bzw. nicht nur sie lernt meine menschliche Sprache ( ja, bei uns wird sehr viel mit den Hunden gesprochen ), sondern ich lerne auch ihr hundliches Ausdrucksverhalten. Und das ist auch bei gleicher Rasse nicht bei allen Hunden das gleiche - so zumindest meine Erfahrungen. Wanja dagegen und ich - wir verstehen uns schon lange ohne Worte - da genügt ein Blick oder eine kleine Geste, und sie weiss, was ich möchte. Sie legt auch den Kopf nicht mehr schief, wenn ich mit ihr rede, auch wenn sie nun immer schwerhöriger wird. Es ist ein gegenseitiges Verständnis gewachsen und da braucht es keine grossen Worte mehr - also so wie von Leona beschrieben, es hat sich " eingeschliffen ".

Am Max Planck Institut wird diesbezüglich geforscht und an der Emory Universität in den USA z.B. hat man die Gehirnaktivität von zwei Hunden im MRT untersucht - schau mal in die Linkliste