Probleme mit Basti

  • Guten Tag,
    vorgestellt habe ich mich eben, vielleicht nochmal kurz zum Hintergrund.
    Wir sind nicht hundeunerfahren, hatten unser Leben lang Schäferhunde und haben nun einen einjährigen Spitzrüden.


    Anfänglich lief alles sehr gut.
    Ich habe alles so gemacht, wie bei unseren Schäferhunden auch.
    Viel positiv verstärkt, absolute Konsequenz.


    Nun komme ich bei Basti aber nicht mehr weiter.
    Ich muss dazu sagen, er war von Welpe an anders als unsere Schäferhunde, als die Welpen waren.
    die hielten sich immer beim spazieren gehen direkt bei uns auf, wollten gar nicht alleine losziehen.


    Basti wollte von Anfang an auf eigene Faust erkunden, deshalb kam er von Anfang an an die Schleppleine, weil er sich ohne viel zu weit von uns entfernte.
    Das wäre auch heute noch so, deshalb ist er immer an der Leine.


    Vermutlich ist die Schleppleine schuld, dass er nicht an der kurzen Leine gehen kann, er zieht unglaublich, das sieht aus, als wäre er ein Zugpferd.
    Mein Mann, der wegen seiner Beine nun Frührentner ist, kann überhaupt nicht mehr mit ihm gehen.
    Man kann sich gar nicht vorstellen, wieviel Kraft ein Hund mit so wenig Gewicht aufbringen kann.


    Ich bin schon zum zweiten Mal beim Arzt wegen meinem Handgelenk, das ständig dem Zug ausgesetzt ist.
    Egal welche Methode ich probiere, und das geht ja immer über Wochen hinweg, es klappt einfach nicht, er zerrt und zieht und wenn jemand kommt muss er den begrüssen, er drängt an mir vorbei, ich kann ihn kaum mehr halten.


    Heute bin ich richtig böse geworden und habe ihn richtig zurück gerissen, das stört ihn auch nicht.


    Ansonsten hört er auch nicht mehr auf Komm her, er hört irgendwie auf gar nichts mehr.
    Daheim fängt er auf einmal an, bei jedem Geräusch zu bellen.
    Das ist zwar egal, weil wir alleine ein Haus bewohnen aber sehr lästig.


    Mittlerweile erwische ich mich dabei, dass ich daran denke für ihn einen neuen Platz zu suchen und wieder einen Schäferhund zu holen.


    Die hatten auch ihre Macken aber was dieser Spitz abzieht, und vor allem, dass nichts fruchtet, das ist einfach unglaublich.
    Es macht überhaupt keinen Spass mehr mit ihm rauszugehen, spätenstens nach 10 Minuten habe ich sein Gezerre satt und dass er jeden begrüssen möchte.
    Meine Schäferhunde haben immer mich vorgelassen, mir scheint als ist dieser Spitz einfach nicht zu erziehen.
    Ich möchte keinen Hund der sich vor mich stellt und entscheidet zu wem er geht, wann er geht, ich bin der Rudelführer aber ich kann ihm das nicht begreiflich machen, ich bin wirklich total verzweifelt und weiss einfach nicht was icih falsch mache.


    Vielleicht könnt ihr Fachmänner/Frauen mir helfen?
    Ich zähle noch mal die wichtigsten Sachen auf.


    1. Er zerrt und mit keiner Methode wird es besser.
    Versucht habe ich wochenlange die Methode Stop and go ( damit habe ich meine Schäfer erzogen)
    Dann versuchte ich die Methode umzudrehen sobald er in der Leine hängt. half auch nicht.
    Und im Moment versuche ich die Methode nach Anita Balser, also Bewegungseinschränkung, in dem Moment wo er vor mich will.


    Und das ist richtig übel, ich gebe ein Kschhh als gelb, interessiert ihn nicht, er will an mir vorbei, dann strecke ich m eine Hand aus und er läuft tatsächlich links rechts links rechts um an mir vorbei zu kommen und zieht mich wirklich im zick zack über den Weg.
    Ich bin heute so wütend geworden, dass ich ihm die Leine vor die Füsse knallte, das störte ihn auch nicht.
    Er duckt sich und will so schnell wie möglich an mir vorbei.


    Ich versteh es einfach nicht, meine Schäfer orientierten sich immer an mir, immer ging der Blick erst zu mir, warum will mich dieser Spitz nicht?
    Warum macht er was er will?


    2. Warum entscheidet er alles? Ich möchte nicht, dass er auf Kinder zuläuft, auf Leute, ich entscheide mit wem er Kontakt aufnimmt.
    Und mittlerweile geht es mir so auf die Nerven , dass er zerrend in der Leine hängt, auf den Hinterbeinen drin hängt, weil er auf die rechte Seite will, weil da jemand geht wo er hinwill.


    Ich bin echt schon am überlegen etwas zu werfen, allmählich verliere ich meine Geduld.


    Was kann ich tun?


    Vielleicht noch ein kleines Beispiel, weil es mir gerade einfällt.
    Heute beim große Straße überqueren.
    ich lasse ihn absitzen ( was er nur sehr widerwillig macht) bei grün sage ich komm und geh los.
    Er schiesst los, wirklich wie eine Kanonenkugel, rennt in die Leine, überschlägt sich einmal, kommt auf dem Rücken auf, steht auf, sieht die Autos, will dahin, ich halte ihn mit all meiner Kraft an linker Seite, er zerrt nach rechts, kommt mir vor die Beine, ich stolper und komme keinen Zentimeter mehr weiter, und ich hätte ihn echt am liebsten verprügelt.
    Natürlich bleibe ich ruhig, bleibe mitten auf der STrasse stehen, ziehe in zurück an total kurzer Leine und versuche den Rest Strasse zu überqueren mit dem Hund der mir ständig in die Beine springt weil er nach rechts will.


    Ich bin wirklich am Ende mit meinem Latein und weiss nciht mehr weiter.
    Ich hoffe hier auf Rat aber bitte keine Hundeschule, die wissen ja selber nicht mehr weiter, Spitz ist halt Spitz hiess es, und irgendwie kann ich das nicht akzeptieren.
    Es muss einfach irgendwie an mir liegen, ich hoffe auf eine Anleitung hier :S


    Gruß Stefanie

  • Guten Tag, was mir eben noch einfiel, zu Hause ist er mein Schatten, er geht überall dahin wo ich bin.
    Am besten auch immer mit Körperkontakt, gerade eben liegt er auch zwischen meinen Füßen.
    Warum bin ich ihm draussen nicht wichtig?


    Gruß Stefanie

  • Huhu!


    Kann es sein, dass du euren Spaziergang zu langweilig für den Hund gestaltest? Was macht ihr denn? Langsam neben dir her zu laufen findet jeder nach einiger Zeit blöd. Du könntest anfangen mit dem Futterdummy zu arbeiten. Apportieren macht den meisten Hunde Reisenspaß. Ich würde erst mal an einem ruhigen Plätzchen anfangen zu trainieren z.B. Wiese od Garten. Dann kannst du an der Schleppleine während dem Spaziergangs arbeiten. Sei fröhlich und motiviere deinen Hund!


    So übst du spielerisch die Leinenführigkeit. Na klar, kannst du in kleinen Einheiten die Übungen, die du mit ihm schon gemacht hast, weitermachen. ABER immer mit Freundlichkeit und Spaß.


    Zum Zurückrufen: Das muss auch aufgebaut werden. Setz dich deinem Mann gegenüber und ihr beide habt kleine Leckerlies. Jetzt ruft ihr abwechselnd Basti und lobt ihn. Wenn Basti, z.B. bei deinem Mann bettelt, dann rufst du ihn eben und so weiter.


    Zum Bellen: So hab ich´s gemacht: Entweder Schelle, Rütteldose oder Wasserstrahl und ins Haus schicken, wenn er ruhig ist, loben.


    Viel Erfolg und ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen!

  • Stefanie, einen Spitz kannst du nicht mit einem Schäfer vergleichen, da liegen Welten zwischen....
    Ein Spitz ist kein Befehlsempfänger, du muust ihn schon davon "überzeugen", das dein Anliegen wichtig ist.


    Vom Alter her ist er voll in der Sturm- und Drangzeit, das habe ich hier bei meiner Großspitzin durch und nicht nur einmal.
    Ich kenne schmerzende Schultergelenke etc. und auch die Wut, die man bekommt dann ;) .


    Scheinbar hast du einen gesunden und stürrmischen Spitz erwischt, dem die Welt gerade offensteht :rolleyes: .


    Da hilft nur eins, Geduld und mehr wie konsequentes Durchgreifen.


    Habe drei Spitze erzogen und dann kam Großspitzin Frieda, Modell:
    "Was kostet die Welt, ich bin hier 5a3b !"


    Da half nicht mehr die Animallearnmethode draußen, drinnen ist sie wie von dir beschrieben, ein nettes Hundchen, was aufs Wort hört.


    Draußen ist laufen, jagen, pöbeln (andere Hunde) angesagt.


    Habe es nun mit einem Trainer ansatzweise in den Griff gekriegt im Einzeltraining, das funktioniert aber nur, wenn sie trotzdem genug Freilauf bekommt zwischendurch und ich zu 100% bei Kräften bin, körperlich wie mental.....das war ich nun seit Wochen nicht und alles brach wieder durch.
    Zur Orientierung, sie ist nun fast 4 Jahre alt.


    Ich würde es an deiner Stelle mit einem guten Einzeltraining versuchen, auch wenn du ein paar Trainer hinter dir lassen mußt, es gibt heutzutage schon welche, die sich auch mit "Spitzken" auskennen.
    Beschäftigung ist auch wichtig, viele lieben Spiele, wo sie ihre Nase einsetzen müssen, auf dem Spaziergang zum Beispiel warten lassen, ein Spielzeug verstecken und suchen lassen, Mantrailing hat FRieda super gut gefallen und sie war klasse im Suchen etc.
    Du kannst dich auch im Spitznothilfeforum anmelden, vielleicht gibt es da auch noch gute Tipps bezügl. Erziehung und Hundeschulen im Norden.


    Hast du ein Foto von ihm und woher stammt er?

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !

  • Ich hoffe hier auf Rat aber bitte keine Hundeschule, die wissen ja selber nicht mehr weiter, Spitz ist halt Spitz hiess es, und irgendwie kann ich das nicht akzeptieren.



    Ein miserabler Hundertrainer, der so etwas von sich gibt. Spitze waren in früheren Zeiten Zirkushunde. Sind heute in Sport und Servicebereicht aktiv. Aber wie sagte mal eine Spitzzüchterin: ein Spitz läßt sich GUT erziehen - nicht LEICHT.


    Willkommen bei der Erkenntnis, daß ein Spitz kein Schäferhund ist.


    Wenn Du weiterhin versuchen willst, den Spitz wie einen Schäferhund zu erziehen, dann gibt ihn besser ab - denn dann wird das nichts. Anders als Schäferhunde sind Spitze nicht von naturgegeben bereit den Menschen als Rudelführer anzuerkennen. Den Status muß man sich erarbeiten. Durch Souveränität, Klugheit und Ruhe - und dadurch, daß man immer weiß wo die besten Dinge abgehen.


    Deine Beschreibung hört sich für mich so an, als ob der Spitz ein Leben an der Leine fristet, dadurch völlig unterfordert ist und gar nicht gesittet sein kann, weil er nicht weiß wo hin mit seiner Power.


    Also brauchst Du zwei Dinge: für den Spitz die Möglichkeit sich freilaufend auszupowern.


    Und Du mußt lernen, daß ein Spitz nicht gehorcht, weil es unangenehm ist es nicht zu tun - sondern weil es Spaß macht es zu tun. Und dabei ist es unerheblich, was die Schäferhunde toll fanden. Es zählt nur, was Spitzchen toll findet. Wenn nur Du willst, aber Dein Spitz nicht, kannst Du Dich auf den Kopf stellen und es wird nichts passieren. Zum Glück für uns Menschen, sind Spitze allerdings fast jederzeit bereit sich überzeugen zu lassen. Man muß er nur richtig anstellen.


    Der Rückruf war das erste, lange Zeit das einzige und wirklich wichtigste Kommando, welches mein jetzt auch fast ein Jahr alter Welpe gelernt hat. Ich spreche also grad aus eigener Anschauung.


    Rückruf bedeutet dabei nicht: du mußt zu Frauchen kommen, sondern du darfst zu Frauchen kommen und dir dort insbesondere das weltbeste Leckerchen abholen. Das hab ich zu Anfang im Haus, dann bis zu 20 x auf einem längeren Spaziergang gemacht und jedesmal durfte Spitzlein danach wieder frei laufen. Das Rückruf-Signal funktioniert bei uns fast wie ein konditionierter Click - es reißt den Hund faßt herum. Zumindest wenn keine allzu große Ablenkung vorhanden ist. Die restlichen 10 % werden mit dem Alter und der Routine kommen.


    Dann habe ich darauf geachtet, daß unser Spitz ausreichend Gelegenheit bekam sich frei auszupowern: entweder in total übersichtlichem Gelände oder total einsamen Gelände oder auf einer eingezäunten Wiese mit Kumpels. Dort konnte er beim Rückruf so richtig flitzen.


    Und dann, wenn Spitzlein aufnahmebereit war, kam die Kopfarbeit. Grundkommandos, Tricks, Suchspiele. Auch hier gilt: er tut nie etwas weil ich es will, sondern weil ich ihm vermitteln konnte, daß es Spaß macht und er Spaß daran hat.


    Vor einiger Zeit kam er auf den Gedanken Roller und Motorräder angehen zu wollen. Alles schimpfen dieser Welt hat sein Verhalten lediglich verstärkt. Dann haben wir ein Spiel draus gemacht: taucht ein Roller auf, ist das die Chance sich bei Frauchen ein Leckerchen abzuholen. Manchmal sieht man es in seinem Kopf richtig arbeiten: "Party" oder Lecker? Immer häufiger entscheidet er sich für das schmackhafte Lecker, denn "Party" wird von mir kommentarlos durch rückwärtsgehen unterbunden und hat damit den Spaßfaktor ganz erheblich verloren.


    Ach ja. Und lautstark schimpfen und körperlich werden sowie die Geduld verlieren - sieht ein Spitz leider als Schwäche und für einen Rudelführer als unschicklich an.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Oh,oh,oh..., da ist aber mächtig was schief gelaufen, einen Spitz kann man nicht wie eine DSH erziehen, habe früher selber DSH gehabt und habe heute 3 Spitze in meiner Zucht.
    Sie alle 3 sind super gehorsam, na ja bis auf Kleinigkeiten, ( ich will ja auch keinen Roboter) sonder einen Hund.
    Das Problem, so wie ich es hier entnehme ist, Euer Hund hat keinerlei Bindung zu Euch, denn damit fängt alles an.


    Ich kann Dir fürs Erste nur empfehlen, dass Du deinen Hund eine Zeit lang aus der Hand fütterst, damit er merkt, dass es sich lohnt zu Dir zu kommen und das Du der Futterversorger bist und er somit auf dich angewiesen ist.
    Lass ihn sich sein Futter verdienen, ein Spitz braucht eine Aufgabe, ganz besonders jetzt in der sogenannten Rübelphase.
    Lasst ihn draußen auf der Wiese oder Zuhause sein Futter (TrFu) suchen, versteckt es anfangs so das er es sieht und später wenn er es begriffen hat einfach ohne zu sehen.
    So würde ich erst mal anfangen und dann immer Stück für Stück weiter, es wird sich sicherlich nicht gleich alles von heute auf morgen ändern, aber es wird sich etwas ändern und das ist der Weg.
    Alles andere kommt danach, ach und noch etwas..., kontrolliert doch mal Euer Verhalten, was könntet Ihr eventuell falsch machen, Körperhaltung und Sprache usw..
    Ein Spitz ist sehr schlau und hoch intelligent und beobachtet alles ganz genau, nicht nur sein Umfeld sondern auch Euch, er registriert jeden Fehler den Ihr macht und nimmt ihn sehr schnell auf.


    Leider kann man aus der Ferne nicht immer richtig beurteilen und die richtige Tipps geben, dazu müsste man schon bei Euch vor Ort sein um auch zu sehen was eventuell Ihr falsch macht.


    Normalerweise ist ein Spitz seinen Menschen sehr treu ergeben und ein total anhänglicher und lieber Hund, ich Denke, da habt Ihr in der Kinderstube schon etwas falsch gemacht.

  • Huhu,


    wie alt ist den dein Basti und wie groß?


    Ich denke das er zu unausgelastet ist. An der Schleppleine kann er sich auch nicht mal richtig austoben. Wie sieht es mit Hundekontakt aus? Oder Radfahren? Und Geistige Beschäftigung?


    Ich hab hier auch einen kleinen großen Rüpel! Ok manchmal sind es auch 2 ;) Die 2 werden nun 1 Jahr alt und sitzen öfters gehörig auf den Ohren. Alles was verboten ist macht im Moment mega Spaß.
    Ich hab nun angefangen mit beiden ZOS (Ziel Objekt Suche) aufzubauen. Und sie sind zwar nicht völlig KO hinterher aber doch irgendwie zufriedener. Obwohl wir noch ganz am Anfang stehen.
    Ich gehe auf den Hundeplatz. Auch wenn ich mich oft dort überflüssig und fehl am Platz fühle weil es bei uns auf dem Platz immer 1000% funktioniert. Trotzdem gehe ich um einfach auch in ungewohnter Umgebung zu üben.


    An Tagen an denen es ganz schlimm ist. Gibt es halt ganz viel Sitz, Platz, Bleib, Hier Übungen. Da zieht bei meinen am Besten an dem Tag hungern lassen und dann das Futter bei Übungen verfüttern. Ach wie toll ein Spitz dann auf einmal hören kann!


    Auf was steht er den? Futter oder Spielzeug?
    Am meisten erreiche ich wirklich mit Futter. Aber ich muß auch durchgreifen. Vor allem in der Wohnung. Futter gibt es zb nur wenn ich das OK gebe. Es muß also gewartet werden. Beim Essen muß auf dem Platz gelegen bleiben. (OK an ganz schlimmen Tagen und ich eh genervt bin und es nicht klappt werden sie auch schon mal während dem Essen am Platz angebunden).
    Anfangs habe ich im Freilauf Merlin zuviel freie Entscheidungen überlassen. Und das war Katastrophal! Seit ich klar zurück rufe bei Jogger, Radfahrern und anderen Hunden ist es deutlich besser. Auch soll er sich nur in einem bestimmten Radius bei mir bewegen. Er hat nicht Meilenweit zu Streunern.


    Meine Schäferhündin war wesentlich einfacher. Sie liebte es einfach bei mir zu sein. Die Spaziergänge waren ein miteinander ohne das ich sie groß animieren musste und ständig Clown spielen. Klar wurde sie beschäftigt aber sie mochte es einfach in der Nähe zu sein.


    Tja bei meinen Spitzen ist das anders. Wenn ich nicht aufpasse machen sie ihren Spaziergang und ich meinen. Da muß ich mich wesentlich öfters zum Clown machen. Und Abwechslung bringen.


    In der Wohnung lass ich mir übrigens nicht immer hinterher laufen. Manchmal wird auch einfach die Tür hinter mir zu gemacht und Hund muß alleine im Zimmer bleiben. Oder außerhalb des Zimmers. Auch mag ich es nicht immer das sofort aufgesprungen wird wenn ich nur kurz aufstehen möchte. Da gibt es schon öfters mal ein "Platz"


    Ihr bekommt das hin!

  • wie alt ist den dein Basti und wie groß?


    So viel wie ich gelesen habe, wenn ich es denn richtig gemacht habe, ist er ca. 1 Jahr, also in der totalen Rübelphase.


    Auch wenn ich mich wiederhole, fange wirklich erst mal mit dem Anfang an und das heißt nun mal Bindung aufbauen und alles andere dann daran anknüpfen, ansonsten kommt Ihr nicht sehr weit.

  • Hier ist eigentlich alles Wichtige schon gesagt worden. Und vor allem Der Spitz ist kein Schäferhund. ;)


    Ich hatte vorher einen Schäfermix und einen Collie - letzterer war sehr anhänglich, ruhig und leichtführig, da musste gar keine grosse Erziehung her, das ging so nebenbei. Mein Spitzi hat mich erstmal riesig auf Trab gehalten, diese unbändige Energie, die er hat, kannte ich von anderen Welpen nicht. Wir konnten auch bis über ein Jahr nur mit Schleppleine, eben nicht freilaufend, gehen. Mittlerweile hat sich das geändert. Schleppleine nehm ich kaum noch, wenn dann die normale Leine (keine Flexi!). Wenn es passt und keine Strassen in der Nähe sind (da würd ich ihm immer noch nicht trauen) darf er auch frei laufen.


    Sehr helfen tun uns da die "Frolic Unterwegs"-Leckerli's, die zwar vielleicht futtertechnisch nicht das Gelbe vom Ei sind, aber er ist scharf wie "Nachbar's Lumpi" auf die und wenn er weiss, ich hab die in der Tasche, läuft Spitzi auch schonmal freiwillig Fuss. Ein bissl Bestechung muss halt anfangs sein.


    Beim Spazierengehen will meiner eigentlich nicht gross apportieren oder spielen, sondern nur schnüffeln, da ist aber jeder verschieden. Wir haben allerdings abends daheim im Garten immer nochmal grosse Rennstunde - wo ich dann auch hinterher muss und wilde Spiele gespielt werden. Bei mir ist das auch nicht so leicht, weil ich auch Rückenprobleme habe, aber ich komm viel viel besser mit ihm zurecht, seitdem ich öfter mal nur mit ihm Blödeln tu' anstatt auf Biegen und Brechen ein Kommando zu lernen (das er im Grunde eh nach 2 x kann, aber wenn es z.B. "nein" bedeutet, eben gern vergisst). :D


    Gib ihm bisschen Zeit, er ist halt in der vollen Pubertät, da ist man halt oft gern wild und alles superspannend, auch die Begrüssung von allen Leuten kenn ich bestens, aber ich denk mir, mein Hund ist eben freundlich. ;) Das wird aber auch noch weniger, immerhin kann man nicht sagen, dass er dann ein "gemeiner Spitz" ist, was ihnen ja oft fälschlicherweise nachgesagt wird... :)

  • So, puh, also ich habe jetzt versucht alles zu zitieren aber ich scheine da gerade Probleme zu haben.
    Ich will mal eben auf alles eingehen ohne Namen dabei zu nennen, ich hoffe das ist so in Ordnung.
    Erst mal vielen Dank für die Resonanz.
    Ich glieder das mal, so fällt mir das jetzt einfacher.


    Rückruf, Elke, (den Namen konnte ich mir merken) kommt bei euch wie ein zurückreissen, bzw der Hund kommt so auf den Rückruf.
    Ja, genau so war es bei uns bis vor zwei Wochen, ich rufe Komm, und er lässt wirklich ALLES sofort fallen, dreht vom Hasen ab und kommt wie von der Tarantel gestochen zurück!
    Und innerhalb weniger Tage änderte sich das, das fing ein bisschen an und steigerte sich in den letzten zwei Wochen.


    Ok, gezogen hat er immer, aber ok, vielleicht braucht er halt einfach nochmal vier Wochen, wenn ich nur wüsste welche Methode sich besser eignet.
    Also bei Anita Balser habe ich das Gefühl, dass er sich einfach nur von mir zurückzieht, eigentlich komisch, unter Hunden wirds doch auch so gemacht.


    Ja, Auslastung, doch, er ist auf jeden Fall nicht genug ausgelastet.
    Wir gehen zweimal täglich ca 45 Minuten plus zweimal kurz pinkeln.
    Und ja, die meiste Zeit gehe ich einfach, ehrlich gesagt bin ich jetzt überfordert, wie um Gottes Willen beschäftige ich einen Hund beim spaziergehen?
    Wenn ich ihn apportieren lasse, dann brauch ich ja erst gar nicht loslaufen, oder habe ich da nen Denkfehler?
    Zuhause machen wir Übungen wie bleib, sitz, warte, ect. Oder auch dieses Flaschenspiel, das liebt er. Wo er ne Flasche so drehen muss, dass das Leckerchen unten raus fällt.


    Doch ja, ich denke er könnte überfordert sein, aber wie laste ich ihn aus? Unsere ehemaligen Hunde gingen ohne Leine mit uns, da wurd mal was geworfen, mal gelaufen, die hatten einfach Freude dass sie mitdurften, bei Basti ist das alles anders.



    Es ist ja auch nciht so, dass ich den typischen Schäferhundton habe, aus dem Grund waren wir auch nie am Platz, ich mochte es nie, wie dort die Schäfer erzogen wurden.
    Ich verstehe einfach im Moment nicht was ich falsch mache.


    Ich glaube ich muss mir eure Antworten gleich noch ein paar mal durchlesen und nachdenken.
    Ich fühle mich gerade ziemlich als Versager und weiss nicht so recht warum, das ist ein blödes Gefühl.


    Gruß Stefanie


    Moment, jetzt fällt mir was ein, und zwar siedenheiss, könnte es sein, dass das die beginnende Pubertät ist?
    Wir hatten immer Mädels und da war das blöde Alter so mit sieben Monaten, kann es sein, dass Basti jetzt erst mit einem Jahr quasi geschlechtsreif wird? Und was kann ich tun, dass ich gleichzeitig nicht verrückt werde und trotzdem er Vertauen zu mir hat?


    Ach ja, Toscaa, was kan ich noch machen zum Bindung aufbauen? Das füttern von Hand habe ich vier Wochen gemacht, als er kam.

  • Zitat

    Moment, jetzt fällt mir was ein, und zwar siedenheiss, könnte es sein, dass das die beginnende Pubertät ist?


    Ja, schrieb ich doch und es muß nicht nur mit einem Schub einhergehen, ein Spitz ist mit gut drei Jahren erst fertig vom Kopf her und vom fell her. Geduld brauchst du, wenn er vorher schon vom Hasen abrufbar war, meine Güte, was ein Vorzeigespitz, da könnte ich ewig bei Frieda von träumen.... te1uf2ely
    Elkes Idee mit der Spitzzüchterin würde ich dringendst aufgreifen, an deiner Stelle, falls es geht km technisch.
    Wer einmal einen Spitz "begreift", wird keine andere Rasse mehr haben wollen.

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !

  • Ach ja, Toscaa, was kan ich noch machen zum Bindung aufbauen?



    Sorry..., auch wenn es blöde klingt, dann machst Du es, wenn es sein muss wieder 4Wochen, mache mit ihm gemeinsam schöne Sachen.
    Mache Spiele mit ihm wo ihr beide dran beteiligt seit, ein Spitz will gefallen, verstecke Dich einfach mal, lass ihn dich suchen und freue dich wie verrückt wenn er dich findet und ankommt und dann belohne ihn.
    Unterwegs kann man so viel mit einem Hund machen, ich mache das mit meinen auch so.
    Wenn z.B. ein abgeknickter Baum ist lasse ich meine ein zwei dreimal drüber springen, dann gehts weiter, dann kommen wieder mal ein paar Mauervorsprünge, da lass ich sie auch mal hoch springen, oben dann sitz und platz machen, das andere mal kommen ein paar Bänke, da müssen sie untendurch laufen usw..
    Dann haben wir nicht weit von uns einen Wald, dort gibt so viele Möglichkeiten was Du alles mit deinem Hund anstellen kannst.
    Ich bin auch keine 18 mehr und gehe jeden Tag mit 3 Hunden ( Gesamtgewicht ca. 22Kg) von dem ziemlich gleichen Temperament raus, manchmal wie jetzt wo noch ein Welpe da war, auch mit Vieren.
    Da muss die Leinenführigkeit weitestgehend klappen, da kann keiner einfach mal so eine andere Richtung einschlagen, da würde ich aus dem Stolpern gar nicht mehr raus kommen.
    Es heißt wirklich immer nur üben, üben und nochmals üben, vor allem gaaanz viel Geduld, dein Spitz wird es dir danken.

  • Hallo Stefanie,


    da hast du ja schon eine Menge toller Tipps bekommen.
    Zum Füttern aus der Hand - nicht nur vier Wochen, das ist zu wenig.
    Derzeit würde ich ihm sein Futter täglich erarbeiten lassen, aber auch später immer wieder mal durchaus mit Leckerchen belohnen.


    Ich habe vier Mittelspitze in die bei Hundebegegnungen ganz schön was an Rudeldynamik reinkommt... da hieß es zuerst den Abstand zu allem was ablenkt vergrößeren.
    Mittlerweile klappt das ganz gut, aber Leckerchen habe ich immer dabei.
    Du kannst als Joker auch miniklein geschnittene Fleischwurst mitnehmen, falls normales TroFu zu wenig interessant ist, nach der Flegelphase lässt du die Joker wieder weniger werden.


    Mit einem Mittelspitz kann man übrigens ganz toll Dog Dance machen, die körperliche Nähe zwischen Mensch und Hund schafft zusätzlich Vertrauen und Bindung.
    Das muß nichts aufwändiges sein, eine Acht um die Beine, tanzen (sich um die eigene Achse drehen), Slalom durch die Beine etc. und man kann es draußen wie drinnen machen!


    Ich wünsche dir viel Geduld, euch aber trotzdem auch viel Spaß miteinander - nachdem sich Basti sogar vom Hasen abrufen ließ, ist er wohl echt im Flegelalter.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Rückruf, Elke, (den Namen konnte ich mir merken) kommt bei euch wie ein zurückreissen, bzw der Hund kommt so auf den Rückruf.
    Ja, genau so war es bei uns bis vor zwei Wochen, ich rufe Komm, und er lässt wirklich ALLES sofort fallen, dreht vom Hasen ab und kommt wie von der Tarantel gestochen zurück!
    Und innerhalb weniger Tage änderte sich das, das fing ein bisschen an und steigerte sich in den letzten zwei Wochen.

    Klar ist das die Pubertät. Da hilft nur durchhalten, 10 Schritte zurückgehen und wieder wie beim Welpen üben. Fehlversuche vermeiden und wenn es denn klappt ganz doll freuen. Kommen auch wieder bessere Zeiten.

    Ok, gezogen hat er immer, aber ok, vielleicht braucht er halt einfach nochmal vier Wochen, wenn ich nur wüsste welche Methode sich besser eignet.
    Also bei Anita Balser habe ich das Gefühl, dass er sich einfach nur von mir zurückzieht, eigentlich komisch, unter Hunden wirds doch auch so gemacht.

    Sorry, aber Balser ist für Spitze absolut ungeeignet. Jegliche körperliche Einwirkung wird vom Spitz negativ vermerkt. So kommt man bei denen nicht weiter. Beim Spitz muß man sehr die Motivation für sein Verhalten berücksichtigen. Meist empfinden sie solche Einwirkungen nur als unberechenbares Verhalten des Menschen, was ihn in ihren Augen als Rudelführer, dem man sich anvertrauen kann, abqualifiziert.

    Ja, Auslastung, doch, er ist auf jeden Fall nicht genug ausgelastet.
    Wir gehen zweimal täglich ca 45 Minuten plus zweimal kurz pinkeln.
    Und ja, die meiste Zeit gehe ich einfach, ehrlich gesagt bin ich jetzt überfordert, wie um Gottes Willen beschäftige ich einen Hund beim spaziergehen?
    Wenn ich ihn apportieren lasse, dann brauch ich ja erst gar nicht loslaufen, oder habe ich da nen Denkfehler?
    Zuhause machen wir Übungen wie bleib, sitz, warte, ect. Oder auch dieses Flaschenspiel, das liebt er. Wo er ne Flasche so drehen muss, dass das Leckerchen unten raus fällt.

    Unser Mittelspitz geht mit mir ins Büro. Unser tägliches Auslaufgebiet ist der Stadtpark. Was kann man da einen Hund tun lassen? Zunächst mal gibt es jede Menge Steine zu draufhüpfen. Man kann sich auch nur mit den Vorderpfoten draufstellen. Es gibt Bänke zum drunter hergehen/-kriechen. Wenn Taris an der Leine auf einer anderen Seite an einem Baum vorbeiläuft als ich, dann warte ich bis er den Baum wieder umrundet und auf meiner Seite geht. Eine Reihe Polder eignet sich als Slalom.


    Momentan finden Bauarbeiten in der Umgebung statt. Die Ständer des Bauzaunes sind kleiner als Steine. Eine größere Herausforderung zum draufhüpfen oder auch nur die Pfoten draufstellen. Letztens waren die Gärtner mit der Säge zugange. Ein Aststück ergab ein schönes Wackelbrett - Taris mußte sich ganz schön anstrengen, um alle 4 Pfoten auf das wackelige Teil zu kriegen. Aber da konnte man auch schön sehen wie der Spitz lernt und trainiert wird. Am 3. Tag ging die Übung schon leicht von der Pfote und er konnte sich sogar setzen.


    Dann immer wieder abrufen. Abliegen lassen, ein Leckerchen in die Wiese schmeißen und den Hund dann suchen lassen. Praktischerweise bringt man ihm das Suchkommando schon zuhause in kleinen Schritten bei. Ich hab auch schon mal ein kleines Fleecezergel - Taris liebt die Dinger - in der Wiese "verloren" und es ihn dann suchen lassen. Praktisch, wenn die Spielzeuge schon zuhause Namen haben.


    So laufen wir mittags eine Stunde durch den Park - und Taris ist danach müde und glücklich. Zwischendurch kann er immer wieder einfach laufen und schnüffeln. Aber man merkt, daß er von selbst auf Steine springt oder einen an der Wiese erwartungsvoll ansieht.


    Zuhause üben wir dann Tricks. Der Opa von Taris konnte etliche. Slalom und Achten durch die Beine laufen, rückwärts laufen. Natürlich auch Pfote geben, sich im Kreis drehen, durch Arme oder Beine springen, sich verbeugen, etc. Spitze lieben es, solche Dinge mit ihren Leuten zu machen. Nicht, daß jetzt jemand denkt, daß das eine stundenlange Beschäftigung ist. 10 Minuten jeden Tag reichen völlig.

    Doch ja, ich denke er könnte überfordert sein, aber wie laste ich ihn aus? Unsere ehemaligen Hunde gingen ohne Leine mit uns, da wurd mal was geworfen, mal gelaufen, die hatten einfach Freude dass sie mitdurften, bei Basti ist das alles anders.

    Auf Spaziergängen habe ich mich auch schon mal 50 m von meinem Freund entfernt aufgestellt und dann Taris abwechselnd gerufen. Uih ist der gerannnt. Auch die normalen Grundkommandos können so spannend sein.


    Ich glaube ich muss mir eure Antworten gleich noch ein paar mal durchlesen und nachdenken.
    Ich fühle mich gerade ziemlich als Versager und weiss nicht so recht warum, das ist ein blödes Gefühl.

    Mein Freund und ich, wir haben zwei Eurasierwelpen zu stattlichen, halbwegs gut erzogenen Rüden großgekriegt. Dann haben wir einen erwachsenen Mittelspitz übernommen. Baustellen, die aufkamen, ließen sich irgendwie lösen. Und dann kam Taris. Der Kerl ist anstrengend, fordernd, eine Kreuzung zwischen Schnappschildkröte und känguruh - und ich war manchesmal der Verzweiflung nah, weil da so überhaupt nichts von süßer Welpenzeit war. Aber langsam werden die Momente mehr, wo man sagen kann: einfach ein toller Hund. Man muß auf das Wesen des Spitzes eingehen und durchhalten.


    Moment, jetzt fällt mir was ein, und zwar siedenheiss, könnte es sein, dass das die beginnende Pubertät ist?
    Wir hatten immer Mädels und da war das blöde Alter so mit sieben Monaten, kann es sein, dass Basti jetzt erst mit einem Jahr quasi geschlechtsreif wird? Und was kann ich tun, dass ich gleichzeitig nicht verrückt werde und trotzdem er Vertauen zu mir hat?

    Behandele ihn wieder wie einen Welpen: nicht aus den Augen lassen, keine Gelegenheit geben sich daneben zu benehmen - dafür von vorneherein manche Sachen etwas lockerer sehen. Man kann nicht ändern, was man nicht ändern kann. Wenn der Rückruf grad nicht klappt, dann probier es in brenzligen Situationen garnicht erst.

    Ach ja, Toscaa, was kan ich noch machen zum Bindung aufbauen? Das füttern von Hand habe ich vier Wochen gemacht, als er kam.

    Spielen als Belohnung geht bei Taris garnicht. Puscht er viel zu sehr bei hoch. Fressen hingegen beruhigt. Und so kriegt er ca. die Hälfte seines Futters beim Spazierengehen für diese und jene Übung.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hallo Stefanie,


    verzage nicht, mir ging es früher genau wie Dir und ich wurde von unserem Rüden munter durch die Gegend gezogen. Um dem entgegenzuwirken bin ich deshalb fast immer mit dem Auto zum Wald gefahren und habe den Hund dort direkt herausgelassen. Erst durfte er sich richtig austoben auch mit anderen Hunden und dann habe ich an der Leine laufen mit ihm geübt. Das klappte ganz gut, aber reichte natürlich nicht aus. Deshalb habe ich mir einen privaten Hundetrainer zur Problemlösung gesucht. Der trainierte erst einmal ohne Leine das Fuß laufen, dann kam eine längere Leine zum Einsatz, die man in der Länge verstellen kann und die nach und nach immer kürzer eingestellt wurde. Er empfahl mir damals eine schöne weiche Elchlederleine , die so lang ist, dass man sie auch über die Schulter hängen kann und den Hund so führen kann. So könntest Du z. B. Dein strapaziertes Handgelenk entlasten. Sie ist schön griffig und man kann auch einen in der Leine hängenden Hund sehr gut damit halten und führen.
    LG
    Verena

  • Guten Morgen, ich habe mir jetzt alles noch einige Male durchgelesen.
    Erarbeiten vom Futter finde ich gut, ich stelle mir jetzt allerdings gerade vor, wie ich mit dem stinkenden Pansen in der Hosentasche rumlaufe.
    Selbst wenn ich mir so einen Futterbeutel kaufe, muss ich das Fleisch rausholen. Da das Fett vom Fleisch in die Haut einzieht, werden meine Finger vermutlich nur noch nach Fleisch stinken, es ist ja nicht immer nur Muskelfleisch. Wie macht ihr das? Für die Zeit auf Trockenfutter umsteigen?


    Was mir jetzt auch keine Ruhe lässt, hier schreibt jemand "wenn man das Wesen vom Spitz erst mal verstanden hat"
    Wäre es möglich das zu konkretisieren? Ich habe echte Probleme das zu verstehen.
    Bisher war ich der Meinung, dass Ruhe, Konsequenz bei jedem Hund zum Erfolg führen.


    Ansonsten möchte ich mich bei allen bedanken, die sich die zeit nahmen mir zu Antworten!


    Mir fiel jetzt auch klickern ein, da werde ich mich gleich mal auf die Suche im Netz machen nach Anleitungen.
    Dog Dancing kann ich mir bei ihm im Moment gar nicht vorstellen, überhaupt ist er einfach zu aufgeregt wenn ich ihm Kunststücke beibringen will.
    Er leiert dann alles runter was er kann und ist ohne Konzentration.


    Gruß Stefanie

  • Das Wesen des Spitzes


    Klar sind Ruhe und Konsequenz nicht verkehrt.


    Aber alle schäferhundartigen Hunde sind darauf gezüchtet gehorchen zu wollen. Denen sagt man was sie tun sollen - und dann sind sie glücklich es zu tun.


    Anders der Spitz. Er möchte gerne arbeiten. Aber nichts stumpfsinniges und schon garnichts langweiliges. Sagt man einem Spitz "SITZ" - kommt erst mal die Gegenfrage: Warum? Was hab ich davon?


    Vor vielen Jahren sah ich einen alten Mann mit einem jungen Spitzmischling in einer Hundeschule. Der Spitz hing in der Leine und zog wie ein Ochse. Interessierte sich scheinbar nicht die Bohne für Herrchen. Tipp der Hundetrainerin: Leinenruck. ( Na ja ). Also marschierte der Mann mit seinem Hund den Platz rauf und runter. Hing der Hund in der Leine, ruckte er. So ging das die ganze Stunde und am Ende zog der Hund genau wie vorher. Was war passiert? Der Leinenruck sagte dem Hund überhaupt nichts. Und dann hatte der Mann den Kardinalfehler gemacht. Nach einem der ersten Leinenrucke hatte ihn der Hund verwundert angesehen - und der Mann reagierte nicht!


    In der Folge speicherte der Hund die Leinenrucke als unbedeutend und nichtssagend ab - denn offensichtlich wollte Herrchen ja nichts von ihm.


    Fazit: Sagt Deinem Spitz nicht was er nicht tun soll, sondern sag ihm was er tun soll.


    Hätte der Mann den Blickkontakt des Hundes bestätigt, sich gefreut, ihn gelobt und gar noch ein Leckerchen rausgerückt, hätte der Hund erkannt "eh, bei Herrchen sein macht Spaß". Und Spitze machen gerne was Spaß macht.


    Wenn Du also willst, daß Dein Spitz ordentlich an der Leine läuft, mach es ihm nett an Deiner Seite.


    Clickern ist da eine wunderbare Möglichkeit. Aber die Leinenführigkeit ist für den Anfang eine etwas schwere Übung. Man kann aber gut den Blickkontakt als Vorübung clickern. Und mit irgendetwas unbedeutendem anfangen, damit der Spitz das Clickern erst mal versteht.


    Tja, Futter unterwegs. Eigentlich kriegt Taris Frischfutter. Aber ich möchte - grade im Sommer - auch nicht mit Fleisch in der Hosentasche herumlaufen. Also haben wir noch ein Trockenfutter, was es unterwegs gibt. Dazu gibt es dann noch die Extrahäppchen für´s Abrufen in Form von Schinkenwurst, Frikadellen und ganz besonders beliebt "der Whopper".


    Wenn Du Deinen Spitz mehr auspowerst, dann wird er sich auch besser konzertrieren können. Versuche am Anfang Tricks, bei denen der Hund Action machen kann, wie z.B. eine Acht durch die Beine laufen. Auch zu einem Target hinlaufen und dieses umrunden ist gut geeignet. Deine Handfläche mit der Nase berühren - so kannst Du den Spitz hervorragend lenken und die Hand zu suchen ist nebenbei noch eine nette Kopfarbeit. Grundsätzlich gilt: wenn der Spitz einen Trick 2-3 mal gemacht hat, ist gut. Danach wird ihm dieser Trick langweilig. Entweder man bietet ihm dann etwas neues oder er sucht sich selbst etwas und spult dann andere Tricks ab.


    Schöne Grüße


    Elke