Mischling aus Spanien

  • Hallo ihr, eine sehr nette Familie, die in unserer Straße wohnen werden einem Hund aus Spanien ein Zuhause geben.
    Die Hündin ist 8 Monate alt und war bisher wohl bei einer älteren Dame.
    Da die jetzt zu ihren Kindern zieht, ist der Hund im Weg und wurde in dieses dortige TH gebracht.
    Der Hund ist ein Mischling, da ist wohl alles drin was man sich vorstellen kann, er kennt nichts und durfte dort auch in die Wohnung machen.


    Jetzt wollte die Frau von mir Tipps, wie sie am besten vorgeht, bezüglich Bindung, Stubenreinheit und das Draußen überhaupt mal kennen lernen.
    Ich bin da jetzt ehrlich gesagt überfordert, bzw will ihr nichts falsches sagen.
    Ich denke mir als erstes nur von Hand füttern.
    Was die Stubenreinheit anbelangt wird sie wohl einen riesen Spass haben, ich schätze mal einfach so wie beim Welpen vorgehen?
    Die im TH Spanien sagen sie lässt laufen wenn sie muss, ja klar, wenn sie es nicht anders kennt?
    Was meint ihr, habt ihr ein paar Tipps? Wäre schade, wenn das mit der Familie nicht klappt.
    Der Frau ist klar, dass da viel Arbeit auf sie zukommt, sie ist sehr nett und wird sicher alle Tipps versuchen.
    Nur Hundeschule will sie nicht weil sie mit der Bahn fahren müsste, das traut sie sich nicht eben wegen dem Laufen lassen und weil der Hund nur die Wohnung kennt.


    LG

  • Hallo Gudrun,


    zur Stubenreinheit: da würde ich auch wie beim Welpen vorgehen.
    Hund regelmäßig raus lassen, freuen, wenn´s draußen klappt. Drinnen alles kommentarlos wegwischen, Hund am besten nicht mal zusehen lassen.
    Wenn die Familie einen Garten oder sonst wie eine bestimmte Ecke für die Hündin hat kann sie zusätzliche Anreize schaffen, indem die Geschäfte draußen in das "Soll-Klo" legt. Kot ist klar, aber ich würde sogar eine mit Küchenrolle aufgesaugte Pfütze rauslegen.


    Ich wünsche denen trockenes Wetter, denn je mehr der Hund mit draußen ist, umso eher klappt´s auch mit der Stubenreinheit.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Wir hatten vor einigen Jahren eine Vermittlungshündin - 15 Monate jung, ebenfalls bei einer älteren Dame lebend und ausser dem Garten, Essen vom Tisch und Schlafen im Bett hat sie auch so gut wie nichts von der Welt gekannt. Im Grunde genommen war sie auf dem Entwicklungsstand eines Welpen, aber sie war stubenrein und hat sich auch gemeldet, wenn sie musste.


    In den ersten beiden Tagen hatten wir sie nur im Haus und im Garten. Billy hat ihr mit Käsestückchen beigebracht, dass man Treppen begehen kann - das hat noch keine 30 Minuten gedauert. Das Füttern war allerdings ein Kampf, denn sie mochte lieber Marmeladebrot oder Kuchen - da waren ihr in den ersten Tagen auch die anderen Hunde kein Vorbild und auf dem Wohnzimmertisch durfte man wirklich nichts liegen lassen. Der erste Ausflug in die weite Welt war ein Erlebnis - und zwar für alle : Unsere Hunde gesittet an der Leine und die Kleine trotz Geschirr und fester Strickleine voll im Zug - meinen rechten Arm und die Schulter habe ich wochenlang schmerzlich gespürt. Generell fand sie die Welt da draussen sehr spannend, aber solch alltägliche Dinge wie z.B. ein Kanaldeckel brachten sie völlig aus der Fassung. Da mussten dann unsere Hunde mehrmals über das schreckliche Ding laufen, bevor sie sich ein Herz fasste. Ehrlich gesagt war es zwar sehr anstrengend mit ihr, aber es war auch wunderbar zu sehen, wie sie von Tag zu Tag immer sicherer wurde - sich den für uns ganz normalen alltäglichen Herausforderungen stellte - aufmerksam beobachtete und in Windeseile lernte. Nach 2 Wochen konnte sie bereits manierlich an der Leine gehen - das Autofahren war auch kein Problem mehr und mit anderen Hunden klappte es sowieso - da war also eine ganze Menge Potenzial vorhanden :)


    Am wichtigsten bei einer solchen Aufgabe finde ich den absoluten menschlichen Willen, einem solch " gehändikapten " Geschöpf zu helfen und eben jede Menge Zeit und Geduld und vor allem Liebe. Vielleicht hat das neue Frauchen auch eine sichere souveräne Hundebekanntschaft, die beim Erlernen des bisher Versäumten helfen kann - Hunde orientieren sich in der Regel nämlich sehr gerne an anderen Hunden. Da es sich um eine Spanierin handelt, würde ich sie in den ersten Wochen ausserhalb des Hauses ( und hoffentlich gesicherten Grundstücks, sofern vorhanden ) nur an der Leine führen, weil sie erstens die Welt da draussen ja noch nicht gewohnt ist - zweitens sich erst an das neue Frauchen binden muss - und drittens evtl. auch ein Jagdtrieb vorhanden sein kann.


    Ja, es wird sicherlich eine Menge " Arbeit ", aber es wird sich lohnen - viel Glück für das Mädchen !

    Viele Grüsse von Martina
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    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)