Hallöchen,
mich würde mal Eure Meinung interessieren:
Ich hatte ja schon im Thread "Unsere Berta ist da" beschrieben, dass ich an dem Abend, als Berta kam, mit Gilla eine Odyssee übelster Sorte hinter mich bringen musste um überhaupt einen TA zu finden, der dann schließlich einen Kaiserschnitt bei ihr durchgeführt hat. Hier nun mal ein Ausschnitt:
Ich hatte, nachdem ich unseren eigentlichen TA nicht erreichen konnte (wie sich später herausstellte, war ihm durch Bockmist der Telekom meine Tel.-Nr. nicht übermittelt worden) wegen des starken Schneetreibens eine TÄin hier um die Ecke angerufen. Ihr hatte ich telefonisch folgende Informationen gegeben:
1) Fruchtblase vor etwas über 2 Stunden geplatzt,
2) Fruchtwasser inzwischen grün,
3) keine Wehentätigkeit,
4) vermutete Einfrüchtigkeit.
Daraufhin meinte sie, dann solle ich mit Gilla in ihre Praxis kommen, sie sei sowieso da, weil auch noch ein anderer Notfallpatient komme. Also bin ich mit Gilla dort hingefahren. Nach kurzer Wartezeit holte sie uns ins Behandlungszimmer, zog sich einen Einmalhandschuh an, nahm Vaseline und ich habe sie dann gefragt, was sie nun vorhätte. Sie antwortete mir, dass sie mal untersuchen wolle, ob bereits ein Welpe im Geburtskanal sei.
Als nächstes teilte sie mir mit, dass das nicht der Fall sei und ich müsse mal mit Gilla in eine Tierklinik, weil da wohl eine Röntgenaufnahme und sicher auch ein Kaiserschnitt gemacht werden müsste. Mehr könne sie jetzt nicht machen. Auf meine Frage, warum sie denn nun keinen Kaiserschnitt machen würde, bekam ich zur Antwort, dass sie keine Assistentin da habe. Also habe ich ihr gesagt, dass sie ja wohl wisse, dass ich selbst Medizinerin sei und es kein Problem für mich wäre, selbst zu assistieren. Das lehnte sie aber ab und brachte uns beide dann freundlicherweise zur Tür...
Heute habe ich von ihr eine Rechnung erhalten.
Ich bin nun folgender Auffassung:
Ich hatte ihr (mehrfach übrigens) bereits am Telefon mitgeteilt, dass Gilla keinerlei Wehentätigkeit habe. Daraus ergibt sich logischerweise, dass sich im Geburtskanal kein Welpe befinden kann. (Wie sollte der ohne Wehen dort hineingeraten?) Eine derartige Untersuchung war also vollkommen überflüssig. Darüberhinaus wird in allen mir bekannten veterinärmedizinischen Lehrbüchern explizit darauf hingewiesen, dass man das Eintreten eines Welpen in den Geburtskanal nicht durch Austasten feststellen kann, es sei denn, dass er schon fast unten herausguckt, weil der Geburtskanal bei Hündinnen dafür definitiv zu lang sei. (Als ich das in der Tierklinik und später unserem TA erzählte, haben dort alle nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt!)
Ebenso hatte ich der TÄin telefonisch vorab mitgeteilt, dass bei Gilla aufgrund der Röntgenaufnahmen Einfrüchtigkeit vermutet würde. Sie musste also bei der hier vorliegenden Konstellation davon ausgehen, dass ein Kaiserschnitt sehr wahrscheinlich ist. Wenn sie diesen aber nicht durchführen will oder kann, hätte sie mir das gleich am Telefon mitteilen müssen, statt diese Zeit mit überflüssigen Untersuchungen zu vertrödeln, die für Gilla und ihre Welpen nicht nur kostbare Zeit gekostet, sondern auch zusätzlichen, vermeidbaren Stress bedeutet haben, den man einer gebärenden Hündin bekanntermaßen ersparen sollte und der darüber hinaus eine weitere Gefahr für das Leben der Hündin und der Welpen darstellt.
Sie wäre entsprechend des TierSchGes zur Nothilfe verpflichtet gewesen, zumal ich ihr meine Assistenz abgeboten hatte und ich definitiv kein Laie bin. (Ich habe auch bei dem wesentlich später durchgeführten Kaiserschnitt teilweise assistiert!) Das Grünwerden des Fruchtwassers ist allgemein ein Zeichen für starken Stress der Welpen, die z.B. unter Sauerstoffmangel ihr Mekonium abstoßen. In dieser Situation sollte, sofern die Geburt nicht unmittelbar einsetzt oder eingeleitet werden kann (was beim Hund so nicht funktioniert), ein Kaiserschnitt gemacht werden. Es handelte sich hier also eindeutig um einen Notfall.
Ich fasse kurz zusammen:
Sie hat mich mit Gilla in die Praxis bestellt für eine völlig überflüssige und unsinnige Untersuchung, die das Leben Gillas und der Welpen zusätzlich gefährdet hat und eine gesetzlilch gebotene Nothilfe verweigert.
Aufgrund dessen habe ich beschlossen, ihr nicht nur ihre Rechnung nicht zu bezahlen, sondern ihr einen "netten" Brief mit o.a. Inhalt zu schicken, sowie diesen Vorfall der Tierärztekammer zu melden. Eine Anzeige wegen Verletzung des TierSChGes behalte ich mir vor.
Ich wüsste nun gern Eure Meinung dazu.