Inzuchtkoeffizient

  • Hallo Ihrs,


    eine Frage, die mir vielleicht die Züchter beantworten können:


    Ich habe heute erstmals von einem sogenannten Inzuchtkoeffizient gehört.


    Wie wird dieser Wert genau berechnet und welcher Bereich gilt als unbedenklich sowohl für die Zucht als auch für das Gesundheitsrisiko eines Welpen?


    Grüsse, Conny

  • Hallo Conny!


    Allgemein ist der Inzuchtkoeffizient ein Maß für den Grad der Inzucht eines Tieres, bzw. einer Population. Er bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass beide Allele eines Genortes herkunftsgleich sind.


    Hierzu vielleicht zunächst Begriffe (weil sie häufig verwechselt werden):


    Inzestzucht (engste Inzucht)
    ... ist die Verpaarung von Tieren im 1. und 2. Verwandtschaftsgrad (Eltern x Kind, Geschwister, Grosseltern x Enkel)


    enge Inzucht (nahe Inzucht)
    ... ist die Verpaarung von Tieren im 3. und 4. Verwandtschaftsgrad (Onkel x Nichte, Vetter x Base)


    mässige Inzucht (weite Inzucht)
    ... ist die Verpaarung von Tieren im 5. und 6. Verwandtschaftsgrad


    Die Berechnung ist etwas kompliziert (geht aber).


    Es gibt zwei verschiedene Berechnungswege: nach Wright und nach Willis. Die nach Willis findest Du unter folgendem Link ganz gut erklärt:


    Berechnung des Inzuchtgrades


    Im Allgemeinen gilt als Richtwert:


    Vollgeschwisterverpaarung: F=25%
    Halbgeschwisterverpaarung:F=12,5%


    Speziell bei Hunden erhöht ein Inzuchtkoeffizient ab 18% bereits die Welpensterblichkeit.


    In dem Zusammenhang der 9 Monate alten Wolfsspitzhündin, die von ihrem eigenen Bruder belegt wurde, ist das vielleicht auch interessant (F=25%), zumal alle darüber spekuliert haben, dass die Welpen doch bestimmt gesund sein würden!